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Jahresbericht der Armee: Mehr als 6.000 Beschwerden gegen Vorgesetzte

JERUSALEM (inn) - Insgesamt 6.289 Beschwerden haben Soldaten im vergangenen Jahr gegen ihre Vorgesetzten eingereicht - 189 Fälle mehr als im Jahr 2009. Das geht aus dem Jahresbericht 2010 hervor, den der Beauftragte für Beschwerden von Soldaten gegen die Armee und gegen ihre Kommandanten, Generalmajor Jitzchak Brick, am Mittwoch vorgelegt hat.

Brick hatte den Report der Knesset und Israels Staatspräsident Schimon Peres vorgestellt. Dabei sagte er, mehr als die Hälfte der Beschwerden seien gerechtfertigt, vor allem die gegen unerfahrene und junge Kommandeure. In etwa einem Drittel aller Fälle ging es um Beschwerden hinsichtlich der Beziehung zwischen Befehlshaber und Untergebenem. Dabei wurden vor allem unangemessene Sprache, übermäßige Strenge und medizinische Vernachlässigung bemängelt. Bemerkt wurde auch, dass Vorgehensweisen der Armee häufig in sozialen Netzwerken verletzt wurden. So habe ein Kommandeur ein Foto einer Soldatin und beleidigende Kommentare dazu auf Facebook veröffentlicht. Laut der Tageszeitung "Jerusalem Post" forderte Brick daher die Einführung klarer Regeln für solche Fälle.

Brick gab bekannt, dass er gegen mehrere Offiziere Disziplinarverfahren eingeleitet habe, weil sie wiederholte Beschwerden ihrer Untergebenen ignoriert hatten. Gegenüber Staatspräsident Peres betonte er, er habe den Posten unter der Bedingung angenommen, dass ihm nicht nur erlaubt werde, die Vorfälle zu untersuchen, sondern auch die zugrundeliegenden Probleme. Er habe während seiner Amtszeit 280 Einheiten der Armee besucht und jeweils fünf Stunden dort verbracht, um mit den Soldaten und ihren Vorgesetzten zu sprechen.

Generalstabschef Benny Gantz beauftragte nach Vorlage des Berichtes seinen Stellvertreter Jair Naveh mit der Leitung eines Komitees, um notwendige Änderungen bei der Armee durchzusetzen.

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