"Wir schreiben heute, um unsere Besorgnis über Berichte zu äußern, dass die sogenannte Bewegung ‚Befreit Gaza‘ und die IHH planen, in den kommenden Wochen eine weitere Flottille nach Gaza zu schicken, um eine Konfrontation mit Israel zu provozieren", heißt es laut der Zeitung "Ha´aretz" in dem Schreiben. "Als Mitglieder des Repräsentantenhauses der USA bitten wir Sie, dabei zu helfen, sie von diesen Absichten abzubringen und in einer ergiebigen Weise mit der israelischen Regierung zusammenzuarbeiten, da sie es weiter genehmigt, dass legitime Hilfe, aber nicht Waffen, in den Gazastreifen eingeführt wird."
Den Brief hatte das demokratische Kongress-Mitglied Steve Israel initiiert, 36 Mitglieder haben ihn unterzeichnet. Sie betonten, dass die israelische Regierung "das Recht und die Verantwortung" habe, ihre Leute zu beschützen. Weiter hieß es, dass die "Bedrohung, der Israel durch Waffen ausgesetzt wird, die nach Gaza geschmuggelt werden, echt ist".
Die amerikanischen Politiker forderten Erdogan auf, die Schiffe an der Abreise zu hindern, damit sich eine Konfrontation wie vor einem Jahr nicht wiederholt: "Wenn Organisatoren einer Flottille ihre streitsüchtigen Pläne ausführen, werden die Israelis kaum eine andere Wahl haben, als die Schiffe zu entern und nach Waffen zu suchen. Wir befürchten, dass es zu einem Gewaltausbruch kommen könnte, genau wie im letzten Jahr."
Zudem bekunden die Unterzeichner die Hoffnung, dass die türkische Regierung mit Israel einen alternativen Weg ausarbeitet, um "legitime humanitäre Hilfe" nach Gaza zu lassen. Indem er eine konstruktive Lösung als Alternative zu einer weiteren Flottille finde, habe Erdogan eine einzigartige Gelegenheit, möglicherweise Leben zu retten. So könne er in einer besonders unberechenbaren Zeit einen Beitrag zur Stabilität leisten.
Mitte April hatte der türkische Regierungschef eine israelische Bitte zurückgewiesen, die geplante Flottille aufzuhalten.