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Yad Vashem zum Demjanjuk-Urteil

JERUSALEM (inn) - Der Direktor der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte, Avner Schalev, hat die Verurteilung von John Demjanjuk durch ein deutsches Gericht begrüßt, "obgleich kein Gerichtsprozess die Toten wieder zurückholen kann". Die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, spiele eine wichtige moralische und erzieherische Rolle für die Gesellschaft.

Weiter schreibt Schalev, dass die "Endlösung", die Ermordung von sechs Millionen Juden, zwar vom deutschen Nazi-Regime beschlossen worden sei, aber nur mit der Hilfe von Tausenden Europäern auf allen Ebenen durchgeführt werden konnte. "Deren Rolle war auch kriminell."

Der Prozess und das Urteil bezeugten, dass es keine Verjährung für die Verbrechen des Holocaust gebe. Sie hätten eine Bühne geboten, das Bewusstsein für den Holocaust zu heben. Es war eine Gelegenheit, nicht nur die Ereignisse zu beleuchten, sondern zudem die individuelle Verantwortung für die damals begangenen Verbrechen zu bestätigen.

Das Landgericht München hatte den früheren KZ-Wachmann John Demjanjuk am Donnerstag wegen Beteiligung am Holocaust zu fünf Jahren Haft verurteilt. Der 91-Jährige wurde der Beihilfe zum Mord an mindestens 28.060 Juden im Jahr 1943 im Vernichtungslager Sobibor schuldig gesprochen.

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