Suche
Close this search box.

Wulff: Deutschland und Israel sollten näher zusammenrücken

JERUSALEM (inn) - Deutschland wird sich dauerhaft für das Existenzrecht Israels einsetzen. Diese Zusage schrieb Bundespräsident Christian Wulff am Sonntag in das Gästebuch der Holocaust-Gedenkstätte "Yad Vashem" in Jerusalem. Der 51-Jährige hält sich derzeit zu seinem viertägigen Antrittsbesuch in Israel auf.

Zum Auftakt seiner Reise traf Wulff zunächst mit dem israelischen Staatsoberhaupt Schimon Peres zusammen. Bei dem Treffen sagte er, Deutschland und Israel sollten noch enger zusammenrücken. Zudem drückte er seine Hoffnung auf einen gerechten Frieden und auf die baldige Wiederaufnahme der Friedensgespräche aus. Er forderte Israel dazu auf, hinsichtlich der Siedlungsproblematik konstruktives Engagement zu zeigen. Peres wies darauf hin, dass Wulff als erster deutscher Präsident in der Nachkriegszeit geboren wurde. Er würdigte Wulffs Einsatz für Israel und die Erinnerung an den Holocaust während dessen Zeit als Landes-Politiker. Peres betonte zudem: „Die Beziehungen mit Deutschland sind so wichtig, wie Beziehungen überhaupt sein können“.

Beide Staatsoberhäupter besuchten anschließend gemeinsam die Gedenkstätte „Yad Vashem“. In das dortige Gästebuch schrieb Wulff: „Die unfassbaren Verbrechen der Schoah sind Deutschland und den Deutschen eine dauernde Verpflichtung, für das Existenzrecht Israels einzutreten“. Der Bundespräsident wurde bei seinem Besuch von Annalena, seiner Tochter aus erster Ehe, und mehreren deutschen Jugendlichen begleitet – ein Schritt, der von Peres gewürdigt und begrüßt wurde. Zwei der jungen Deutschen legten vor der Gedenkflamme für die Opfer des Holocaust einen Kranz nieder. „Ich wollte ein Signal gegenüber den israelischen Gastgebern setzen, dass Deutschland sich sehr wohl der Tatsache bewusst ist, dass man Geschichte von Generation zu Generation weiterzugeben hat“, sagte Wulff laut der Nachrichtenagentur dpa als Begründung für seine Reisebegleitung. Tochter Annalena zeigte sich von dem Besuch der Gedenkstätte sehr berührt. Die 17-Jährige betonte, es sei wichtig, dass Eltern ihren Kindern erzählten, was damals geschehen sei, „damit so etwas nicht wieder passiert“.

Wulff besuchte zudem das Grab des Zionismusbegründers Theodor Herzl. Als erster Bundespräsident legte er dort einen Kranz nieder. Auf dem Programm des deutschen Staatsoberhauptes stand außerdem ein Besuch der Hebräischen Universität in Jerusalem. Wulff traf sich dort mit zahlreichen Wissenschaftlern und Mitarbeitern, die an deutsch-israelischen Projekten beteiligt sind. Der Präsident wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Deutschland und Israel zuerst wissenschaftliche Verbindungen hatten, bevor sie diplomatische Beziehungen aufnahmen.

Später am Sonntag traf Wulff auch den israelischen Außenminister Avigdor Lieberman. Dieser bezeichnete die Beziehungen zwischen den Regierungen und den Menschen beider Staaten als „exzellent“.

Am heutigen Montag ist unter anderem ein Treffen mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu geplant. Während seines Aufenthaltes will der Bundespräsident auch mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas zusammenkommen.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen