Der Regierungsbeschluss sieht vor, dass in den nächsten drei Monaten die rund 700 Äthiopier in den jüdischen Staat gebracht werden, die bereits eine Genehmigung haben. Anschließend sollen zwölf Monate lang monatlich etwa 200 Falaschmura nach Israel einreisen dürfen. Die Einreise der verbleibenden äthiopischen Juden soll dann innerhalb von vier Jahren abgeschlossen werden.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sagte nach der Entscheidung im Blick auf die Lage in Äthiopien: „Die Regierung Israels möchte dieses Problem lösen, denn es gibt tatsächlich dort eine komplexe humanitäre Krise, aber wir wollen auch die Einrichtung zusätzlicher Flüchtlingslager in Äthiopien vermeiden.“
Um die Einwanderung erfolgreich durchzuführen, arbeitet die Regierung mit verschiedenen jüdischen Organisationen zusammen, unter anderem mit der „Jewish Agency“. Die christlich-jüdische „International Fellowship of Christians and Jews“ (IFCJ) hat bereits zugesagt, rund zwei Millionen Euro für die Aufnahme der äthiopischen Neueinwanderer zu spenden.
Falaschmura heißen die äthiopischstämmigen Juden, deren Vorfahren zwangschristianisiert worden waren. Einige der Wartenden leben bereits seit nahezu einem Jahrzehnt in den Zwischenlagern. Viele haben Familienangehörige, die sich schon in Israel befinden. Der Einwanderungsprozess aus dem afrikanischen Land kam vor einigen Jahren zum Halten. In der Knesset gab es darüber eine lange Debatte, zahlreiche Mitglieder hielten diese Immigration für zu kostspielig.
