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Israel wirft Norwegen Hetze vor

JERUSALEM / OSLO (inn) - Israel hat der norwegischen Regierung vorgeworfen, Hetze gegen den jüdischen Staat zu unterstützen. Einem Bericht des israelischen Außenministeriums zufolge finanziert die Stadtverwaltung Trondheims eine Reise für Studenten, die an dem palästinensischen Theaterstück "Gaza Monologues" mitwirken. In der von Israel als einseitig kritisierten Aufführung geht es um die Leiden der Kinder im Gazastreifen während der Operation "Gegossenes Blei".

Das Werk wurde von Palästinensern des ASHTAR-Theaters in Gaza geschrieben. 30 Kinder haben dafür in Form von Monologen zusammengefasst, was sie während der israelischen Militäroffensive gegen die Hamas zum Jahreswechsel 2008/2009 erlebten. Die Einrichtung hatte anschließend in mehr als 30 Städten weltweit Jugendgruppen mobilisiert, die das Stück ebenfalls einstudierten und zeitgleich am 17. Oktober in ihren Ländern aufführten. Am 29. November soll aus jedem teilnehmenden Land ein Vertreter nach New York reisen. Dort soll „Gaza Monologues“ unter anderem vor den Vereinten Nationen aufgeführt werden.

Einem Bericht der Tageszeitung „Jediot Aharonot“ zufolge kritisiert Israels Außenministerium auch die Unterstützung der norwegischen Botschaften in Syrien, im Libanon und in Jordanien für die Ausstellung eines norwegischen Künstlers in Damaskus, Beirut und Amman. Darin werden Bilder gezeigt, auf denen unter anderem getötete palästinensische Babys neben Helmen israelischer Soldaten liegen. Die Helme ähnelten denen deutscher Wehrmachtssoldaten.

Norwegen helfe zudem bei der Verbreitung des Dokumentarfilms „Tränen von Gaza“. Laut dem israelischen Außenministerium werde darin das Leiden der Kinder im Gazastreifen gezeigt, ohne die Hamas und die von Palästinensern auf Israel abgefeuerten Raketen zu erwähnen. Der Film zeige, wie Palästinenser im Gazastreifen rufen „Schlachtet die Juden“. In der norwegischen Übersetzung heiße es jedoch: „Schlachtet die Israelis“.

Das Außenministerium thematisierte zudem die Veröffentlichung eines Buches zweier norwegischer Ärzte, die während der Operation „Gegossenes Blei“ im Gazastreifen waren. Die beiden Norweger behaupteten darin unter anderem, israelische Soldaten hätten willkürlich Frauen und Kinder getötet. Das Buch sei ein Bestseller in Norwegen. Israel kritisiert, dass es vom norwegischen Außenminister Jonas Gahr Støre persönlich empfohlen wurde.

Ein hochrangiger Vertreter der israelischen Botschaft in Norwegen kritisierte am Sonntag die norwegische Politik: „Die offene und offizielle norwegische Politik spricht von Verständigung und Versöhnung, aber seit dem Krieg in Gaza ist Norwegen eine Supermacht geworden, wenn es darum geht Multimedia zu exportieren, die darauf abzielen, Israel zu delegitimieren, während Steuergelder dafür genutzt werden, um diese Multimediaproduktionen zu schaffen und zu transportieren.“

Der Zeitung „Jediot Aharonot“ zufolge hat die norwegische Regierung auf Israels Kritik reagiert und betont, dass sie die Meinungsfreiheit unterstütze und nicht in die künstlerische Freiheit eingreife.

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