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Südafrikanische Oper: „Gegen Israelboykott“

KAPSTADT / JERUSALEM (inn) - Die südafrikanische Oper "Cape Town Opera" will Israel nicht boykottieren. Einen Boykott hatte der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu gefordert.

Der Direktor Michael Williams begründet die Ablehnung des Boykotts auf der Website der südafrikanischen Oper. Sie wolle im Nahostkonflikt unparteiisch bleiben. Ein Boykott Israels wäre eine einseitige Parteinahme zugunsten der Palästinenser. Als Zeichen dafür, dass die Oper trotz des Besuchs in Israel unparteiisch sei, berichtet Williams über geplante Auftritte in der arabischen Welt.

Erzbischof Tutu fürchtet nach Angaben der Zeitung „Ha´aretz“, Israel wolle die südafrikanischen Opernsänger dazu verführen, es als demokratischen Staat anzusehen. Er verglich die Reise der südafrikanischen Künstler nach Israel mit Auftritten internationaler Vertreter im Südafrika der Apartheid. Tutu hat sich laut „Ha’aretz“ zu einem scharfen Kritiker Israels entwickelt. Erst vor einem Monat hatte er sich für einen Boykott Israels durch südafrikanische Akademiker ausgesprochen.

Die israelische Regierung hat sich kritisch zu den Worten Desmond Tutus geäußert. Ein Sprecher bezeichnete gegenüber der BBC die Äußerungen als einseitig. Ferner lehnt er jeden Vergleich zwischen dem südafrikanischen Apartheid-Regime und Israel ab. Es gebe in Israel weder diskriminierende Gesetze noch Rassismus. Vielmehr seien Araber sogar in der Regierung. Zum Aufruf Tutus sagte der Sprecher, ein Boykott sei kein Weg zum Frieden. Darüber hinaus seien kulturelle Beziehungen eine Botschaft des Friedens und der Zusammenarbeit.

Williams glaubt nach eigenen Angaben an die verändernde Kraft der Kunst. Für ihn sind seine Künstler Botschafter der freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft Südafrikas. Er hofft, dass die Opernaufführungen in Israel die Zuschauer inspirieren werden. Wie die israelische Regierung sieht er im kulturellen Austausch einen Beitrag zum Frieden.

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