Zu den Initiatoren gehören der Rat zum Schutz des Gedenkens an Kampf und Martyrium der Republik Polen, das israelische Diasporaministerium und das Außenministerium. Die professionelle Beratung übernehmen Vertreter der Jerusalemer Holocaustgedenkstätte Yad Vashem. Die Slowakei und die Niederlande unterstützen das Projekt, wie die Tageszeitung „Ma´ariv“ berichtet.
Das Vernichtungslager Sobibór ist nach dem Zweiten Weltkrieg verfallen. Deshalb soll zunächst durch Grabungen die genaue Lage der Gaskammern ermittelt werden. Dann planen die Beteiligten eine internationale Ausschreibung für das Gebäude, in dem die Gedenkstätte eingerichtet werden soll. Für das Projekt sind 6 Millionen Euro veranschlagt. Das Zentrum soll bis zum Oktober 2013 fertiggestellt werden – dann jährt sich zum 70. Mal ein Häftlingsaufstand in dem Nazilager.
Bei einem Treffen mit dem Generalsekretär des Diasporamuseums, Ronen Plot, und Yad Vashem-Leiter Avner Schalev sagte der polnische Historiker Andrzej Kunert, Polen sehe es als „gemeinsame und heilige Pflicht, die Vergangenheit und die Opfer zu verewigen“.
Plot lobte die Zusammenarbeit mit Kunert, der dem Gedenken an die Schoah eine große Bedeutung zumesse. „Wir sehen in der Errichtung des Gedenkzentrums im Vernichtungslager, in dem etwa 160.000 Juden umkamen, einen wichtigen Teil der Erziehung zum Gedenken an die Schoah und für den Kampf gegen ihre Leugnung mit allen Mitteln.“
Das Vernichtungslager Sobibór befand sich südöstlich der polnischen Hauptstadt Warschau. Hier starben bis zu 250.000 Menschen. Derzeit steht in Deutschland John Demjanjuk vor Gericht – ihm wird vorgeworfen, als Aufseher in dem KZ an der Ermordung von 27.900 Juden beteiligt gewesen zu sein. Der Angeklagte streitet dies ab.