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Kein weiteres U-Boot aus Deutschland

JERUSALEM / BERLIN (inn) - Israel erhält kein weiteres U-Boot der "Dolphin"-Klasse aus Deutschland. Sowohl die israelische, als auch die deutsche Regierung haben Medienberichte über angebliche Verhandlungen darüber dementiert.

Das israelische Verteidigungsministerium hat am Freitag Medienberichte dementiert, denen zufolge Israel mit Deutschland über den möglichen Kauf eines sechsten U-Bootes der „Dolphin“-Klasse verhandelt habe. Dies berichtet die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“. In einer seltenen Erklärung zu diesen Bootsverkäufen heißt es zudem, es habe auch keine Gespräche über mögliche deutsche Finanzierungshilfen für die Israelis gegeben.

In den Medien hatte es Berichte gegeben, dass deutsche und israelische Regierungsvertreter im vergangenen Jahr Gespräche darüber geführt hätten, dass Deutschland einen Teil der Kosten für ein neues U-Boot und Kriegsschiff der „MEKO“-Klasse übernehmen könnte. Das amerikanische Branchenmagazin „Defense News“ hatte vor kurzem gemeldet, dass es sich um ein Geschäft in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar gehandelt hätte. Doch die Bundesregierung habe ihre Zusage zurückgezogen, Finanzierungshilfe zu leisten. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, bestätigte ein israelischer Regierungsmitarbeiter, der namentlich nicht genannt werden wollte, dass es in dieser Sache am Mittwoch ein Telefongespräch zwischen Premierminister Benjamin Netanjahu und Bundeskanzlerin Angela Merkel gegeben habe.

Doch auch die Bundesregierung in Berlin teilte mit, dass die Berichte falsch seien. „Es gibt keine Verhandlungen zwischen Israel und Deutschland über U-Boote“, sagte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm laut einem Bericht der Nachrichtenagentur „Reuters“. Nun könnte die Regierung in Jerusalem entweder versuchen, amerikanische Schiffe zu bekommen, oder die heimischen Werften dazu veranlassen, neue Schiffe zu bauen, mutmaßt die „Jerusalem Post“.

Israel besitzt derzeit drei U-Boote aus Deutschland, bei deren Kauf die Bundesregierung einen Preisnachlass gegeben hatte. Ihre Lieferung war 1991 vereinbart worden, nachdem der irakische Diktator Saddam Hussein im Golfkrieg Raketen auf Tel Aviv abgefeuert hatte. Die von Thyssen-Krupp und der Kieler HDW-Werft gebauten U-Boote wurden in den Jahren 1999 und 2000 ausgeliefert. Der deutsche Steuerzahler beteiligte sich damals mit geschätzten 1,1 Milliarden D-Mark an den Kosten.

Der damalige Außenminister Joschka Fischer genehmigte 2005 den Verkauf zweier weiterer „Dolphin“-U-Boote. Diese werden derzeit in Kiel gebaut und sollen voraussichtlich im Jahr 2012 nach Israel geliefert werden.

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