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Palästinenser im Libanon fordern mehr Rechte

BEIRUT (inn) - Mehrere Tausend Palästinenser und Bürgerrechtler haben am Sonntag in Beirut demonstriert und mehr Rechte für die im Libanon lebenden Palästinenser gefordert. Das Thema war in den vergangenen Tagen Gegenstand im libanesischen Parlament.

Die Teilnehmer waren mit Bussen aus Flüchtlingslagern im ganzen Land gekommen. „Als Palästinenser im Libanon haben wir keine Rechte. Wir wollen nur in Würde leben“, zitiert die Tageszeitung „Ha´aretz“ den Palästinenser Imtihal Abu Samra.

An der friedlichen Demonstration beteiligten sich nach Einschätzungen der libanesischen Polizei mindestens 6.000 Menschen.

Laut Angaben der UN gibt es im Libanon rund 425.000 palästinensische Flüchtlinge. Die meisten davon leben in ärmlichen Verhältnissen in zwölf im Land verteilten Lagern. Sie sind nicht an das Sozial- oder Gesundheitswesen des Staates angeschlossen. Bestimmte Berufe dürfen sie nicht ausüben. Zudem dürfen sie kein Land erwerben.

Im Parlament werden derzeit mehrere Vorschläge diskutiert, nach denen Palästinensern mehr Rechte eingeräumt werden sollen. Vorbehalte hiergegen haben vor allem libanesische Christen. Sie fürchten, dass eine Gesetzesänderung die Einbürgerung der Palästinenser mit sich bringt und dass sich dadurch das Ungleichgewicht zwischen Christen und Muslimen zugunsten der Muslime verschieben könnte.

Nur in Israel und Jordanien haben Palästinenser, die auf dem jeweiligen Staatsgebiet wohnen, die Möglichkeit, eine Staatsbürgerschaft zu erhalten und somit ein normales Leben zu führen. In allen anderen Staaten des Nahen Ostens wird den arabischen Flüchtlingen des israelisch-arabischen Konflikts jegliche Eingliederung unmöglich gemacht.

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