Suche
Close this search box.

Schlaflose Journalisten

JERUSALEM (inn) - Israelische Journalisten trinken kaum und rauchen nur mäßig. Das ergab eine Umfrage unter 401 Mitgliedern der israelischen Journalistenvereinigung. Befragt wurden Vertreter von Radio, Fernsehen, Zeitungen und Internetmedien.

Von den Umfrageteilnehmern behaupteten 74 Prozent, Nichtraucher zu sein, 9 Prozent erklärten, „nur ein paar Zigaretten“ pro Tag zu rauchen. Lediglich jeder Zwanzigste konsumiert eine Schachtel oder mehr. Die meisten Nichtraucher (93 Prozent) wurden unter den Fernsehjournalisten ausgemacht. Obwohl ihnen kaum Gefahr durch Nikotinsucht droht, setzen sie sich erheblicher Gefährdung durch Handystrahlung aus. Laut Umfrage redet ein Drittel der israelischen Journalisten pro Tag über zwei Stunden lang am Handy und ein weiteres Drittel zwischen 30 und 120 Minuten.

Die Hälfte der Journalisten gab an, zwischen sechs und acht Stunden Schlaf in der Nacht zu finden. Fast die Hälfte bringe es nur auf vier bis sechs Stunden. Während ihrer kurzen Nächte träumt fast die Hälfte der befragten Reporter von Dingen, die etwas mit ihrer Arbeit zu tun haben. Immerhin sind die israelischen Journalisten zu 61 Prozent davon überzeugt, dass ihr Beruf keinen negativen Einfluss auf ihr Familienleben oder ihre Beziehungen mit ihrem Lebenspartner habe. Ein Drittel gestand, dass sich ihr Beruf negativ auf die Familie auswirke.

Wenige verspüren Wut auf Arbeitgeber

Befragt wurden die Reporter auch nach ihren Essgewohnheiten. Über die Hälfte erklärte, berufsbedingt keine regelmäßigen Mahlzeiten einzunehmen. Nur ganz wenige verspüren „Wut“ auf ihre Arbeitgeber. Gefragt wurde auch, ob die von den Presseleuten angerührten Themen sie in „unangenehmer Weise“ treffen oder ob sie Konzentrationsprobleme hätten. Diese Fragen wurden meist negativ beantwortet. Immerhin haben 13 Prozent der befragten Journalisten wegen ihres Arbeitsdrucks professionelle Hilfe aufgesucht.

Allen Widrigkeiten zum Trotz wollen 80 Prozent der befragten Reporter ihren Beruf weiter ausüben, während 18 Prozent einen Berufswechsel erwägen. Entsprechend dem Mythos, dass Journalisten starke Raucher und Säufer seien, wurden die israelischen Reporter auch nach ihrem Alkoholkonsum befragt. 44 Prozent behaupteten, „niemals“ Alkohol anzurühren, 45 Prozent trinken „nur selten“, während lediglich 11 Prozent erklärten, „häufig“ dem Alkohol zugeneigt zu sein.

Die Umfrage ergab zudem, dass fast ein Viertel der befragten Presseleute von ihrer Berufsvereinigung mehr Rechtsschutz gegenüber ihren Arbeitgebern erwartet. 19 Prozent erwarten mehr Wohlfahrt und Freizeit für Journalisten. Und jeder Zehnte wünscht sich professionelle Konferenzen, Fortbildung, Aktivitäten zur Förderung des Rufes von Pressevertretern und eine Gesetzgebung, um die Unabhängigkeit von Journalisten zu garantieren.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen