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Salafiten-Führer: „Palästina gehört allen Muslimen“

GAZA (inn) - Der Salafiten-Führer Omer al-Ansari aus dem Gazastreifen hat die Hamas dafür kritisiert, dass sie die palästinensischen Gruppen daran hindere, Angriffe auf Israel zu verüben. Im Gespräch mit der palästinensischen Nachrichtenagentur "Ma´an" von einem geheimen Versteck aus sprach er zudem über die Nähe zum Terrornetzwerk "Al-Qaida" und die Ziele der Salafiten. Außerdem äußerte er seine Meinung über Christen im Palästinensergebiet.

In dem Gespräch betonte Al-Ansari, dass es nicht nur im Gazastreifen Salafiten gebe. „Wir existieren überall, mit oder ohne Erlaubnis sind wir in Tel Aviv und auch in Washington.“

Als Anführer der Gruppe „Dschaisch al-Islam“ („Armee des Islam“) äußerte er sich über deren Ziele. „Die Armee des Islam ist eine islamische Gruppe, die unter Ungläubigen lebt: Israelis und Christen. Sie hat keinen Hersteller oder Gründer, kein Entstehungs- und kein Verfallsdatum. Die Bewegung leitet ihr Verständnis und ihre Handlungen vom Koran und der Sunna (ergänzendes Regelwerk zum Koran) ab.“

Die Gruppe verfolge zwei Ziele. Zum einen die „Missionierung“ und zum zweiten den „Dschihad“. Der Islam sei jedoch als ein Ganzes zu verstehen, jeder der „Extremisten von anderen trennt, wurde von der westlichen Zivilgesellschaft beeinflusst“. Zum Gebrauch von Gewalt gebe es jedoch Bedingungen und religiöse Regeln. „Es ist das Beste, Gnade und Gewalt im Gleichgewicht zu halten. Das ist es auch, was wir den Männern beibringen, die dem salafitischen Weg folgen.“

Auf die Frage, wie nahe die „Armee des Islam“ dem Terrornetzwerk Al-Qaida stehe, antwortete Al-Ansari, seine Gruppe sei allgemein mit der gesamten muslimischen Welt verbunden. Die „Armee des Islam“ sei eine unabhängige Gruppe mit eigenem Weg und eigenen Mechanismen, um ihre Ziele zu erreichen. Diese ähnelten allerdings denen von Al-Qaida. Allerdings habe seine Organisation eigene Visionen und eine eigene Politik vor allem im Hinblick auf „Palästina“.

Probleme mit der Hamas

Zwischen der Hamas und den Salafiten gibt es laut Al-Ansari eine Kluft. „Das Problem ist, dass die Hamas sich dafür entschieden hat, mit der Moderne umzugehen, und sie haben den Weg der Demokratie gewählt, indem sie mit der westlichen Welt handeln“, erklärte der muslimische Führer. „Sie hindern die Brigaden daran, gegen Israel zu kämpfen. Das zeigt, sie sind sich dessen bewusst, was sie tun. Sie sind gespalten, und führen eine gespaltene und unfaire Politik.“ Er wies darauf hin, dass die meisten Lehrer der Strömung entweder getötet, verhaftet oder verjagt worden seien. „Die Gefängnisse sind voll von ihnen.“

„Hass zwischen Christen und Muslimen“

Die Christen im Gazastreifen teilte Al-Ansari in zwei Gruppen ein. So gebe es die „Guten, die keine Probleme für die Gesellschaft verursachen“. Diese würden beschützt. Aber es gebe auch solche, die „Alkohol trinken und Prostitution verbreiten“. „Das sind diejenigen, die angegriffen und abgelehnt werden von Gaza“. Es gebe zweifellos Hass zwischen Christen und Muslimen im Gazastreifen. „Das ist so, weil viele Christen Geld von Kirchen erhalten, während andere nichts zu Essen finden können.“

Hinsichtlich eines möglichen Waffenstillstandes mit Israel wies der Salafiten-Führer darauf hin, dass „Palästina ein Erbe des Islam ist“. Damit gehöre es allen Muslimen und nicht nur den Palästinensern. Daher habe auch kein Palästinenser das Recht, im Namen „Palästinas“ zu sprechen. „Jeder der eine Waffenruhe mit Israel hält, bevor die heiligen Stätten befreit wurden, die Besatzung beendet wurde und die Gefangenen freigelassen wurden, ist ein Beschützer des Feindes und unterstützt die Israelis und die Christen.“

Weitere Informationen über die Strömung der Salafiten und deren Konflikt mit der Hamas finden Sie in unserem Hintergrund „Salafiten im Gazastreifen – Die wahren Gottesstreiter„.

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