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„Tag des Landes“: Araber fordern Ende des Siedlungsbaus

SACHNIN (inn) - Rund 10.000 Araber haben am Dienstag in der galiläischen Stadt Sachnin zum "Tag des Landes" protestiert. Sie forderten ein Ende der israelischen Siedlungspolitik.

Der Vorsitzende des „Arabischen Kontrollkomitees“, Mohammed Seidan, kritisierte die israelische Politik für den Bau jüdischer Siedlungen in Ost-Jerusalem, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Zudem forderte er bei der Kundgebung ein Ende der israelischen Besatzung und den Aufbau eines palästinensischen Nachbarstaates. Vertreter des Komitees sagten, dass die „Gedenkfeier“ stattfinde, „während vor allem in Wadi Ara und im Negev fortlaufend Häuser niedergerissen werden“.

Am Ende der Demonstration zeigten zwei maskierte Jugendliche Fotografien von Hisbollah-Führer Nassan Nasrallah und dessen „Vordenker“, Imad Mughnije, der im Jahr 2008 Opfer eines Attentats geworden ist. Viele Teilnehmer kritisierten die Aktion, da „sie die Aufmerksamkeit von den Hauptzielen der Zeremonie und von der Bedeutsamkeit des ‚Tag des Landes‘ ablenken“ könne, so „Ha´aretz“.

Die israelisch-arabischen Parteien hatten einvernehmend beschlossen, in diesem Jahr keine individuellen Transparente zu erheben. Vielmehr wollten sie durch den Verzicht ihre Einheit darstellen. „Israel schwenkt weiter die Fahne der demographischen Gefahr, damit sie eine Politik betreiben kann, die feindlich gegenüber der arabischen Bevölkerung ist“, sagte der Knesset-Angeordnete Hanna Swaid (Hadasch) gegenüber „Ha´aretz“.

„Größter Bodenraub des 20. Jahrhunderts“

Dschamal Sahalka, Knesset-Abgeordneter der Balad-Partei, sagte, Israel habe 80 Prozent seines Landbesitzes durch Enteignung arabischer Bürger erlangt. „Das war der größte Bodenraub des 20. Jahrhunderts.“

„Der ‚Tag des Landes‘ galt lange Zeit als der Tag des Untergangs – er drückt den Konflikt zwischen Existenz und Leben aus“, sagte der Vorsitzende er Hadasch-Partei, Mohammad Barakeh.

Bereits am Wochenende hatten Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland demonstriert. Den „Tag des Landes“ begehen israelische Araber jedes Jahr am 30. März. An diesem Tag hatten Araber im Jahr 1976 gegen die Beschlagnahmung von Land in Galiläa demonstriert. Bei Zusammenstößen mit Polizisten wurden damals sechs Araber erschossen.

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