Suche
Close this search box.

Palmsonntag-Prozession in Jerusalem – Westjordanland abgeriegelt

JERUSALEM (inn) - Hunderte Christen aus aller Welt haben zur Eröffnung der Karwoche an der Palmsonntags-Prozession in Jerusalem teilgenommen. Aus Sicherheitsgründen hat Israels am Sonntagabend das Westjordanland komplett abgeriegelt. Tausende Palästinenser sollen dennoch während des Osterfestes nach Israel einreisen dürfen.

Die Gläubigen zogen über den Ölberg in die Altstadt. Sie trugen die Flaggen ihrer Länder und Banner verschiedener Kirchen mit sich. Die Prozession wurde von Pilgern angeführt, die einen weißen Esel mit sich führten. Damit soll an den feierlichen Einzug von Jesus erinnert werden, der laut der Bibel vor fast 2.000 Jahren auf einem Esel reitend nach Jerusalem kam. Zahlreiche Polizisten waren einsatzbereit. Es gab jedoch keine Zwischenfälle.

Aus Sicherheitsgründen war es Palästinensern aus dem Westjordanland verboten, am Sonntag nach Jerusalem zu kommen. Viele palästinensische Christen feierten daher in der Geburtskirche in Bethlehem. Nach dem Gottesdienst dort zogen palästinensische Demonstranten und internationale Friedensaktivisten durch die Straßen, um gegen die israelischen Sicherheitsregelungen zu protestieren. Sie begaben sich zu einem Kontrollpunkt der Armee bei Gilo und versuchten, die Absperrung zu durchbrechen. Die Menge wurde von den anwesenden Soldaten jedoch zurückgedrängt. Elf Palästinenser wurden verhaftet. Unter ihnen war auch Abbas Zaki, ein Mitglied des Zentralkomitees der Fatah-Partei.

Auf einer Pressekonferenz der „Nationalen Christlichen Koalition im Heiligen Land“ hatten am Samstag in Jerusalem zahlreiche Kirchenvertreter Israels Regierung dafür kritisiert, dass sie den Palästinensern während der Feiertage die Einreise nach Israel verweigere. Issa Misleh, ein Sprecher des griechisch-orthodoxen Patriarchates, warf der israelischen Regierung vor, sie wolle den christlichen Charakter Jerusalems „herunterspielen“. Seine Kirche habe versucht, mit Israel wegen der Sicherheitsabkommen zu verhandeln, die Sicherheitskräfte hätten jedoch „unflexibel“ reagiert. Das berichtet die Nachrichtenagentur „Ma´an“.

Christen aus Gaza dürfen nach Israel

Anlässlich des christlichen Osterfestes und des jüdischen Passahfestes hat Israel am Sonntagabend das Westjordanland aus Sicherheitsgründen abgeriegelt. Die Sperre bleibt voraussichtlich bis zum kommenden Dienstag in Kraft.

Trotz der Abriegelung will Israel während dieser Zeit rund 10.000 Palästinensern aus dem Westjordanland die Einreise nach Israel genehmigen. Auch etwa 500 Christen aus dem Gazastreifen sollen nach Israel und in das Westjordanland reisen dürfen. Personen, die dringend medizinische Behandlung benötigen, sollen ebenfalls nach Israel gelassen werden. Auch Ärzte, medizinisches Personal, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, Anwälte und Lehrer sowie zum Teil Journalisten sollen in das Westjordanland einreisen dürfen.

In diesem Jahr fallen die Ostertermine der Ost- und Westkirchen trotz unterschiedlicher Kalender auf dasselbe Datum. Auch das jüdische Passahfest findet diesmal während der Karwoche statt. In Jerusalem wird daher mit einem enormen Besucherandrang gerechnet.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen