Die Polizei beschränkte zudem den Zugang zum üblichen Freitagsgebet der Moslems auf dem Jerusalemer Tempelberg auf Männer über fünfzig mit einem israelischen Personalausweis. Für Frauen gebe es keine Beschränkungen.
Am vergangenen Freitag kam es zu schweren Zusammenstößen und zahlreichen Verletzten auf dem Tempelberg, nachdem palästinensische Jugendliche zum ersten Mal nach neun Jahren Steinblöcke auf betende Juden auf dem Vorplatz zur Klagemauer geworfen hatten. Die Krawalle hatten begonnen, als eine Gruppe Touristen auf dem Tempelberg vor der Al-Aksa-Moschee angegriffen worden war und die Polizei daraufhin eingriff. Während Israel die Autonomiebehörde in Ramallah bezichtigte, die gewaltsamen Unruhen in Jerusalem zu schüren, konterte die Autonomiebehörde mit dem Vorwurf gegen Israel, mit dem Polizeieinsatz im Heiligen Bezirk auf dem Tempelberg „alle roten Linien überschritten“ zu haben.
Üblicherweise sperrt Israel die besetzten Gebiete nur an jüdischen Feiertagen, um Anschläge auf Synagogen und jüdische Pilgergruppen zur Klagemauer in Jerusalem zu verhindern.
In einer offiziellen Mitteilung des Militärsprechers heißt es, dass Geistliche, ärztliches Personal, 550 Lehrer und Angehörige „anderer professioneller Gruppen“ sowie Journalisten die Grenzsperren zwischen Israel und dem besetzten Westjordanland passieren dürften. Durchgelassen würden auch „humanitäre Fälle“. Der Warenverkehr solle normal abgewickelt werden. Auf Anfrage sagte der Militärsprecher, dass Touristen und ausländische Pilger ungehindert nach Bethlehem reisen könnten, um die Geburtskirche zu besuchen.
In der Erklärung heißt es weiter, dass die israelische Armee sich weiterhin darum bemühe, die Bürger Israels zu schützen, während sie ebenso „die Lebensqualität der palästinensischen Bevölkerung in der Region aufrecht erhalte“.