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Studie: Fast jeder zweite jüdische Schüler gegen Gleichberechtigung für Araber

JERUSALEM (inn) - Israelische Araber sollten nicht die gleichen Rechte haben wie jüdische Israelis - diese Ansicht vertraten fast 50 Prozent der israelischen jüdischen Schüler zwischen 15 und 18 Jahren laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts "Ma´agar Mochot". Die Mehrheit der befragten arabischen Schüler sah sich zudem als "palästinensische Patrioten" in Israel.

Für die am gestrigen Mittwoch veröffentlichte Umfrage wurden 536 arabische und jüdische Israelis zwischen 15 und 18 Jahren befragt.

Rund 91 Prozent der säkularen jüdischen Schüler gaben an, sie würden sich zum Dienst bei der israelischen Armee melden. Bei den religiösen jüdischen Schülern lag diese Zahl bei 77 Prozent. Von ihnen sagten 81 Prozent, sie würden sich Befehlen zur Räumung israelischer Siedlungen im Westjordanland verweigern. Von den säkularen Schülern gaben 36 Prozent an, sie würden sich weigern, solche Siedlungen zu räumen. Dies berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“.

Die jüdischen Schüler wurden auch nach ihrer Meinung hinsichtlich der Gleichberechtigung zwischen Juden und Arabern in Israel gefragt. Auch hier gab es große Unterschiede zwischen religiösen und säkularen Schülern. Rund 82 Prozent der religiösen Juden waren gegen gleiche Rechte für Araber. Bei den säkularen Juden lag diese Zahl bei 39 Prozent. Insgesamt glaubten rund 49 Prozent der jüdischen Schüler, dass arabische Israelis nicht die gleichen Rechte haben sollten wie jüdische.

Auf die Frage, ob sie bereit wären, sich mit einem gleichaltrigen und gleichgeschlechtlichen Araber anzufreunden, antworteten 82 Prozent der religiösen Juden mit „nein“. Bei den säkularen Schülern konnten sich dies nur 23 Prozent nicht vorstellen.

Bei den arabischen Schülern sahen sich rund 70 Prozent als „palästinensische Patrioten“. Etwa 20 Prozent fühlten sich nicht als Teil Israels.

Israels Minister für die Angelegenheit von Minderheiten, Avischai Braverman, bezeichnete die Umfrageergebnisse als „schwerwiegend“. „Ich glaube, dass dies die Ergebnisse von Ignoranz und einer Hetzkampagne sind“, so Braverman. Er rief die Bürger zum Bewusstsein für andere Rassen auf. Man sei in das Land gekommen, um einen jüdischen Staat zu errichten, aber dies müsse ein Staat für alle Bürger sein.

Am heutigen Donnerstag treffen sich an der Universität in Tel Aviv zahlreiche Knessetmitglieder und Vertreter des Bildungswesens. Sie wollen unter anderem über die Umfrageergebnisse sprechen und Möglichkeiten suchen, um die Meinung der Schüler positiv zu beeinflussen.

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