Die Restaurierung des jüdischen Gotteshauses erfolgte auf Staatskosten und war vor zwei Jahren von der ägyptischen Regierung in Auftrag gegeben worden.
An der Eröffnungsfeier nahmen rund 150 Gäste teil. Unter ihnen waren auch Israels Botschafter in Ägypten, Jitzchak Levanon, sowie Margaret Scobey, die US-amerikanische Botschafterin für Ägypten. Anwesend waren zudem mehrere Rabbiner aus Israel und den USA. Das berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“.
Rabbi Andrew Baker vom Amerikanisch-Jüdischen Komitee lobte die ägyptischen Behörden dafür, dass sie erkannt hätten, dass auch jüdische religiöse Stätten ein Teil des ägyptischen Erbes und der ägyptischen Kultur seien. Als er vor fünf Jahren die Synagoge das erste Mal gesehen habe, sei diese noch eine Ruine mit offenem Dach gewesen.
Ägyptische Vertreter waren bei der Eröffnungsfeier nicht anwesend. Ägyptens Kulturminister Faruk Hosni begründete dies damit, dass die Feier am Sonntag eine rein religiöse Veranstaltung gewesen sei. Zachi Hawass, Chef der ägyptischen Altertumsbehörde, kündigte unterdessen an, dass Vertreter seines Landes bei der formellen Eröffnung am 14. März anwesend sein werden.
Die Synagoge soll als Touristenattraktion dienen. Sie ist nach dem jüdischen Arzt und Philosophen Moses Maimonides benannt, der im 12. Jahrhundert gelebt hat. Er wurde um das Jahr 1135 im spanischen Cordoba geboren, später lebte er in Ägypten. Dort wurde er der Leibarzt von Sultan Saladin. Er starb im Jahr 1204. Die Synagoge befindet sich an der Stelle, an der Maimonides für kurze Zeit begraben war, bevor seine sterblichen Überreste wunschgemäß nach Tiberias in Israel überführt wurden. Maimonides gilt als bedeutendster jüdischer Gelehrter aus der Zeit des Mittelalters.
Ägypten hat 1979 als erstes arabisches Land Frieden mit Israel geschlossen. Es hat jedoch erst vor einigen Jahren mit der Restaurierung seiner jüdischen Stätten begonnen. Insgesamt gibt es elf jüdische Gebetshäuser in dem arabischen Staat, von denen mit der Maimonides-Synagoge erst zwei restauriert wurden. Vor der Gründung des Staates Israel lebten in Ägypten mehr als 80.000 Juden, heute sind es weniger als 100.