„Diese Entscheidung gibt nicht nur Schülern, die nach Polen fahren, die Möglichkeit, die verschiedenen Aspekte des Holocausts zu erfahren und zu diskutieren“, sagte Eli Schajisch. Er organisiert im Bildungsministerium die Schulfahrten nach Polen, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Auch Schüler, die nicht an den Studienreisen teilnähmen, würden in der Thematik geschult.
Die Direktorin des internationalen Instituts für Holocaustforschung, Aja Ben-Naftali, sagte am Dienstag, dass diese Bewegung die Unausgeglichenheit in der Unterrichtung des Holocausts wiedergutmachen könne. „Jahrelang haben wir den Fehler gemacht, alle Organisations- und Erziehungsmaßnahmen nur für diejenigen Schüler anzubieten, die nach Polen fuhren, während wir die anderen vergaßen.“
Rund 25.000 Schüler sind in den vergangenen Jahren nach Polen gereist. Dort besuchten sie unter anderem die Gedenkstätte Auschwitz. Die Reisevorbereitungen enthielten mehrtägige Seminare in zehn israelischen Gedenkstätten. Rund 25 Prozent der Elftklässler nahmen an den Einführungsseminaren teil. Mit der neuen Regelung sollen künftig rund 100.000 Schüler in der Thematik geschult werden.
Mit der neuen Politik will das Bildungsministerium vor allem die Schüler der staatlichen Schulen ansprechen. „Wir wollen keine arabischen oder ultraorthodoxen Schüler zwingen, an den Unterrichtseinheiten teilzunehmen“, sagte Schajisch. „Das Bildungsministerium kann diese nur empfehlen und die Schüler dazu auffordern.“