Er leitete das Internationale Institut für Holocaustforschung in Yad Vashem. Zudem war Bankier unter anderem Gastprofessor an verschiedenen amerikanischen Universitäten, in London, Südafrika und in weiteren Ländern. In Südamerika baute er Institute für Jüdische Studien auf. Bankier konzentrierte sich auf die Erforschung der Verfolger und Mitläufer in Europa.
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Studien war die Frage, wie der Antisemitismus zu einem zentralen und wirksamen Mittel der Nazis geworden war, um die Massen zu mobilisieren. Bankier veröffentlichte mehrere Bücher zu dem Thema, darunter „Die Deutschen und die Endlösung: Öffentliche Meinung unter den Nazis“.
In einer Trauermitteilung von Yad Vashem bezeichnete der Leiter der Gedenkstätte, Avner Schalev, den verstorbenen Forscher als einen „Eckstein der modernen akademischen Erforschung von Nazi-Deutschland“. Bei einem seiner letzten Vorträge sagte Bankier, dass die Juden für Antisemiten eine „mysteriöse, mythische und böse Macht darstellen, die mit Allmacht eine finstere Rolle in der Weltgeschichte spielen“.
Für Hitler sei der Nazismus eine Doktrin gewesen, um die Menschheit von der jüdisch-christlich-marxistischen Doktrin zu erlösen. Die Vorherrschaft der deutschen Rasse konnte aus Hitlers Sicht nur durch einen totalen Krieg der Deutschen gegen die Juden erlangt werden. In einem Interview mit der „New York Times“ sagte Bankier, dass die Rolle der Mitläufer und untätigen Nachbarn bei zahlreichen kleineren Massenmorden in der früheren Sowjetunion Anfang der vierziger Jahre einen großen Einfluss auf heutige Völkermorde in Afrika und an anderen Orten in der Welt hatte. Infolge der Verbrechen der Nazis habe sich die Welt gewandelt. Wenn heute irgendwo ein Genozid begangen werde, reagierten die Menschen schockiert, weil ihnen so viele Details über den Holocaust bekannt seien.