Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ meldet, kamen etwa 1.200 Menschen zu der Protestkundgebung. Zuvor hatten die Organisatoren wegen des „Jubiläums“ um eine zahlreiche Beteiligung gebeten. Einige Demonstranten rissen Teile des Zaunes ab.
Nach Angaben des israelischen Verteidigungsapparates entstand großer Schaden. Auch seien viele Steine auf die Sicherheitskräfte geworfen worden, die in der Gegend stationiert sind. Die Sicherheitskräfte hatten sich im Vorfeld auf die Versammlung vorbereitet. Sie waren angewiesen, Abstand zu halten und direkte Zusammenstöße mit Demonstranten zu vermeiden.
An der Protestkundgebung nahm auch der palästinensische Premierminister im Westjordanland, Salam Fajjad, teil.
Bereits am 9. November hatten Demonstranten beim Kalandija-Kontrollpunkt Teile der Sperranlage zerstört. Anlass war der 20. Jahrestag des Mauerfalls in Berlin. Vertreter des Verteidigungsapparates teilten mit, im Jahr 2009 sei durch Teilnehmer an Protestkundgebungen insgesamt ein Sachschaden in Höhe von umgerechnet knapp 80 Millionen Euro entstanden.
Israel hat die Sicherheitsanlage zum Schutz vor Terroristen errichtet. Sie besteht zu ungefähr 95 Prozent aus einem Zaun mit Gräben und Wachtürmen und nur zu einem kleinen Teil aus einer Mauer. Der Zaun bei Bil’in war 2003 gebaut worden. Seit fünf Jahren ziehen Friedensaktivisten aus aller Welt – auch aus Israel – jeden Freitag nach dem muslimischen Gebet zur Sperranlage, um dort zu protestieren. Zu den Organisatoren gehört auch der Israeli Uri Avneri.