„Angesichts der bisher bekanntgewordenen Informationen halte ich es für dringend geboten, die Umstände des Todes von Mahmud al-Mabhuh gründlich aufzuklären“, sagte Bundesaußenminister Gudio Westerwelle am Donnerstag. „Deutschland wird alles Nötige tun, um zur Aufklärung des Falles beizutragen.“ Der Nahostgesandte im Auswärtigen Amt, Andreas Michaelis, äußerte die Bitte um Hinweise bei einem Treffen mit Emmanuel Nachschon, einem Berater der israelischen Botschaft in Berlin.
Auch Frankreich, Großbritannien und Irland traten mit den israelischen Vertretungen in ihren Ländern in Kontakt. Der britische Außenminister David Milliband bekundete die Hoffnung, am Montag in Brüssel mit seinem israelischen Amtskollegen Avigdor Lieberman über die Angelegenheit sprechen zu können. Dann werden sich beide Minister in der belgischen Hauptstadt aufhalten, wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet.
Zudem meldete das „Wall Street Journal“ am Donnerstag, die Behörden überprüften fünf in den USA ausgegebene Kreditkarten. Diese seien möglicherweise von den Attentätern benutzt worden, um beispielsweise Flugtickets zu erwerben.
Die internationale kriminalpolizeiliche Organisation schrieb elf mutmaßliche Attentäter zur Fahndung aus. Deren Bilder wurden auf der Internetseite von Interpol veröffentlicht. Dort heißt es: „Da Interpol Anlass zu der Annahme hat, dass die Verdächtigen die Identitäten wirklicher Menschen gestohlen haben, geben die internationalen Haftbefehle an, dass die verwendeten Namen Decknamen waren, die benutzt wurden, um den Mord zu begehen. Interpol hat offiziell die Fotos und Namen veröffentlicht, die in den Pässen in betrügerischer Weise benutzt wurden, um die Fähigkeit der angeklagten Mörder einzuschränken, mit denselben Pässen frei reisen zu können.“
Laut einem Bericht der britischen Zeitung „Guardian“ identifizierte die Polizei in Dubai Österreich als „Kommandozentrale“ der Attentäter. Die Auswertung der Daten von Mobiltelefonen habe gezeigt, dass mindestens sieben Nummern aus der Alpenrepublik stammten. Die Ermittler vermuten, dass die Attentäter durch chiffrierte Botschaften kommunizierten und dafür möglicherweise österreichische Sim-Cards verwendeten. Österreich hat bestätigt, dass die Behörden dies untersuchen.