Die Presse wurde bei Ausgrabungen südwestlich des Kibbutz‘ Hafez Haim entdeckt. In der Gegend entsteht eine neue Ortschaft für Israelis, die im Jahr 2005 den Gazastreifen räumen mussten. Während der Bauarbeiten war die Presse teilweise beschädigt worden.
Wie der Leiter der Ausgrabungen, Usi Ad, mitteilte, handelt es sich bei der Fundstelle um eine Siedlung aus dem 6. oder 7. Jahrhundert in einem industriellen Gebiet. Die Größe der Weinpresse lasse darauf schließen, dass eine große Menge Wein produziert wurde, der nicht für den lokalen Verbrauch, sondern den Export bestimmt war. Möglicherweise sei der Wein nach Ägypten oder Europa exportiert worden.
Wie Ad weiter mitteilte, war die Presse technisch hoch entwickelt. Ursprünglich habe die Kelter 15 mal 16,5 Meter gemessen. Der Boden des Beckens, auf dem die Trauben getreten wurden, ist mit einem Mosaik verziert.
Eine identische Weinpresse war bereits bei Aschkelon, etwa 20 Kilometer nördlich der aktuellen Fundstelle, entdeckt worden. Beide wurden vermutlich von denselben Handwerkern errichtet.