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„Palästinenser 2009“: Fajjad vor Hanije

RAMALLAH / GAZA (inn) - Die Premierminister Salam Fajjad und Ismail Hanije gehören für die Palästinenser zu den beliebtesten Persönlichkeiten des Jahres 2009. Dies geht aus einer Online-Abstimmung hervor, an der 424.000 Araber in den Autonomiegebieten, Israel und vielen weiteren Ländern teilnahmen. Dabei waren keine Namen zur Auswahl vorgegeben.

Die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“ hat die Umfrage in Auftrag gegeben. Am Mittwochabend veröffentlichte sie in Ramallah die Ergebnisse. Der Regierungschef im Westjordanland, Fajjad, kam in vier Kategorien unter die besten Fünf, der Premier im Gazastreifen, Hanije, in drei Rubriken.

Im Bereich „führende politische Persönlichkeit“ nimmt Palästinenserpräsident Mahmud Abbas den Spitzenplatz ein. Ihm folgen Hanije, der Fatah-Politiker Mohammed Dahlan, Fajjad und der Leiter des Hamas-Büros in Syrien, Chaled Mascha´al. In der Kategorie „führende Regierungspersönlichkeit“ wurde Fajjad vor Hanije am häufigsten genannt. „Führende Parteipersönlichkeiten“ sind Dahlan, Hanije, der Fatah-Anhänger Marwan Barghuti und der PFLP-Chef Ahmad Sa´adat – die beiden Letzteren sind wegen Mordes in Israel inhaftiert.

Fajjad, Barghuti und die Politikerin Hanan Aschrawi gelten als die „führenden unabhängigen Persönlichkeiten“. Zudem belegt Fajjad den ersten Rang als „führende ökonomische Persönlichkeit“. Hinzu kommen Künstler, Sportler, Medienvertreter und Akademiker. Der mittlerweile verstorbene Nationaldichter Muhammad Darwisch ist die beliebteste kulturelle Persönlichkeit.

Fatah vor Hamas

Bei den „führenden Parteien“ gewinnt die Fatah vor Hamas und PFLP. Als „führende Einrichtungen“ wurden besonders häufig genannt: die Al-Quds-Universität in Jerusalem, der palästinensische Rote Halbmond und die An-Nadschah-Universität in Nablus. Hebron ist für einen besonders großen Teil der Befragten die „effizienteste Stadtverwaltung“. Darauf folgen Nablus, Ramallah, Gaza und Bethlehem.

Auch nach der „führenden israelischen Persönlichkeit“ wurde gesucht. Hier punktet der arabische Knesset-Abgeordnete Ahmad Tibi. Den zweiten Platz nimmt Scheich Ra´ed Salah von der Islamischen Bewegung ein. Ebenfalls oft genannt wurden die Parlamentarier Muhammad Barakeh, Asmi Bischara und Talab as-Sane. Bischara steht im Verdacht, während des Zweiten Libanonkrieges im Sommer 2006 die radikal-islamische Hisbollah unterstützt zu haben. Im April 2007 hat er Israel verlassen.

Nach Angaben von „Ma´an“ war jeder Kandidat wählbar, der im vergangenen Jahr in seiner Kategorie tätig war. In den Palästinensergebieten wurden 296.000 Teilnehmer gezählt – sie machen etwa 70 Prozent aller Mitwirkenden aus. Es handelt sich um 32 Prozent der dortigen Internetnutzer. Zudem beantworteten 85.000 Araber in Israel, also 20 Prozent der Teilnehmer, die Fragen. Die restlichen 10 Prozent leben in 120 Ländern, vor allem aber in Jordanien, Ägypten und den USA.

120 Schreibweisen für „Mahmud Abbas“

Die Stimmen wurden teils von Hand und teils elektronisch ausgezählt. Dabei bereitete vor allem die Rechtschreibung Schwierigkeiten: Beim Namen Mahmud Abbas traten rund 120 unterschiedliche Schreibweisen auf, bei Salam Fajjad waren es ungefähr 100 und bei Ismail Hanije 80.

„Ma´an“ will die Ergebnisse als Broschüre herausgeben.

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