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Israelischer Rückzug aus Haiti

PORTE-AU-PRINCE (inn) - Israels Rettungsteam wird nach Rücksprache mit der Regierung von Haiti und auf Weisung von Generalstabschef Gabi Aschkenasi am Mittwoch seinen Rückzug aus der Krisenregion antreten. Einen Tag später werden die Truppen wieder in Israel erwartet.

Eine erste israelische Vorhut war wenige Stunden nach dem schweren Erdbeben in der haitianischen Hauptstadt Porte-au-Prince gelandet. Am Tag danach trafen weitere 240 israelische Soldaten dort ein, darunter befanden sich Ärzte und Krankenschwestern sowie Experten für die Suche von Verschütteten. Auf einem Fußballfeld neben dem Flughafen errichteten sie das erste funktionierende Krankenhaus des Landes.

Die israelischen Teams hatten bis Montag 960 verletzte Menschen medizinisch behandelt, darunter Dutzende Kinder. Gemäß einer offiziellen Bilanz des Militärsprechers wurden 294 lebensrettende Operationen durchgeführt. Israelische Hebammen halfen bei der Geburt von 16 Babys. Suchteams konnten zudem vier Überlebende aus den Trümmern ziehen oder bei deren Rettung helfen.

Inzwischen gibt es 45 funktionierende Hospitäler auf Haiti. Die meisten Patienten des israelischen Feld-Lazaretts werden in das italienische Hospital verlegt oder zum riesigen amerikanischen Hospitalschiff, das vor Haiti ankert. Dort ist Platz für 1.000 Patienten.

Dudi Baraschi berichtete im israelischen Rundfunk von Haiti aus, er sei als einer von drei Mitarbeitern im Rahmen der „Traum-Ärzte“ nach Haiti geflogen, um als „ärztlicher Clown“ verletzten Kindern zu helfen. Die Clowns begleiten die traumatisierten Kinder von der Notaufnahme bis in die Abteilungen. Sie tragen eine rote Nase und Kleidung, die sich von den Kitteln der Ärzte unterscheidet. „Wir versuchen, den Kindern die Angst zu nehmen, sie zum Lächeln zu bringen, trotz der schrecklichen Anblicke, die wir sahen.“

Normalerweise leistet Baraschi diesen Dienst in israelischen Hospitälern. „Die Kommunikation mit den Kindern in Haiti war kein Problem, denn wir reden Dschibrisch, ein Kauderwelsch von Lauten und Worten aus vielen Sprachen. Die Kinder verstehen das sofort.“ Baraschi setzt auch Handpuppen und kleine aus Israel mitgebrachte Musikinstrumente ein. „Manche Kinder haben inzwischen begonnen, Bilder zu malen“, erzählte Baraschi. Er will noch weitere zehn Tage auf Haiti bleiben. Sein kleines Team besucht zudem auch außerhalb des Hospitals Zeltstädte, in denen Familien mit vielen Kindern Zuflucht gefunden haben.

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