Wie der Leiter des Instituts, Schlomo Getz, mitteilte, werden in nur noch 25 Prozent der Kibbutzim alle Mitglieder nach dem „kollektiven Modell“ gleich bezahlt, ungeachtet ihrer geleisteten Arbeit. Allerdings gebe es von diesen 65 Kibbutzim bereits 18, die ihre Mitarbeiter für zusätzliche Dienste neben ihren regulären Aufgaben finanziell entschädigen. In fünf weiteren der landwirtschaftlichen Siedlungen besitzen die Kibbutzniks außerdem eigene Häuser.
Im Jahr 2009 haben sich laut der Studie fünf Kibbutzim dem „neuen Modell“ zugewandt. Dabei werden die Bewohner unterschiedlich, je nach Arbeit, entlohnt. Häufig verdienen sie durch Tätigkeiten außerhalb der Siedlung hinzu. Die Zahl dieser modernen Kibbutzim liegt nunmehr bei 188 – das sind 72 Prozent.
Die restlichen neun Kibbutzim (3 Prozent) funktionieren nach einem gemischten Modell, bei dem alle Mitglieder denselben festen Grundbetrag erhalten, plus einen bestimmten Prozentteil ihres Gehaltes.
Laut dem Institut funktionierten im Jahr 2002 noch 50 Kibbutzim nach dem ursprünglichen Modell. Seit 2004 ist diese Form jedoch in der Minderheit und geht beständig weiter zurück.
Die ersten Kibbutzim wurden bereits 40 Jahre vor der israelischen Staatsgründung meist von aus Osteuropa stammenden Zionisten aufgebaut. Früher war die Landwirtschaft Haupteinnahmequelle. Inzwischen haben in vielen Gegenden die Kibbutzim ihre Ressourcen zusammengelegt und Industrieunternehmen gegründet. Auch der Tourismus ist zu einem wichtigen Wirtschaftszweig geworden.