Die Stadtverhaltung von Teheran habe schon 200.000 Dollar für die Übersetzung des Programms ins Persische vorab bezahlt und werde in Raten insgesamt eine Million Dollar für das israelische Programm entrichten, verriet der Finanzchef der Firma, Jakob Harpaz, dem israelischen Rundfunkreporter Schimon Vilnai. „Fürchten Sie nicht, dass die Iraner das Geschäft wieder rückgängig machen könnten, wenn wir dies im israelischen Rundfunk veröffentlichen?“, fragte Vilnai. Doch Harpaz macht sich da keine Gedanken: „Das Geschäft wurde über einen europäischen Geschäftsmann abgewickelt. Die Iraner haben sich ihm gegenüber verpflichtet.“ Die Firma befindet sich im ultraorthodoxen Dorf Elad nahe dem internationalen Ben Gurion-Flughafen.
Der Sprecher von Daronet, Jehoschua Meiri, sagte auf Anfrage, dass er die Aufregung über diesen Kontakt zwischen Israel und Iran nicht ganz verstehe. „Der Handel zwischen beiden Ländern beläuft sich auf hunderte Millionen Dollar“, behauptet Meiri, der sich selber als ultraorthodoxer Jude bezeichnet. Er wusste sogar ganz konkret von persönlichen Kontakten und heimlichen Besuchen von Iranern, die über Jordanien nach Israel kamen. So sei vor nicht langer Zeit eine Delegation der Stadtverwaltung von Teheran nach Israel gekommen, um bei der israelischen Baufirma Tahal Einsicht in die Originalpläne des Teheraner Abwassersystems zu erhalten. Das hatten die Israelis noch zu Zeiten des Schah ausgebaut.
Baupläne von vielen großen und öffentlichen Gebäuden in der iranischen Hauptstadt liegen noch in den Archiven von Solel Boneh, einem anderen israelischen Konzern mit internationalen Projekten. Weiter erzählt Meiri, dass vor zwei Jahren 15 Landwirtschaftsberater aus Israel in der Nähe von Buscheir persische Bauern eingewiesen haben, „ganz in der Nähe des Atomreaktors“, wie er betonte.
Über die Firma Daronet sagt Meiri, dass sie allein 120 fromme Frauen aus Elad beschäftige. Besonders stolz sei Daronet auf seine Webseiten mit frommen Inhalten. Sie würden täglich 280.000 Mal angeklickt. Darauf angesprochen, dass doch kürzlich ultraorthodoxe Rabbiner ihren Anhängern den Zugang zum Internet verboten hätten, sagte Meiri: „Das sind nicht fromme Juden, die sich unsere Webseiten anschauen, sondern weltliche Juden, die sich dem Judentum annähern wollen.“