Wie der Sprecher des Außenministeriums, Jossi Levy, am Donnerstag mitteilte, soll die Delegation am Abend aufbrechen. Für das Feldkrankenhaus seien 40 Ärzte und 24 Krankenschwestern vorgesehen. Ihnen stehen eine Intensivstation, zwei Operationsräume, eine Apotheke und ein Röntgenlabor zur Verfügung.
Derzeit befinde sich zudem eine Gesandtschaft des Heimatfront-Kommandos auf dem Weg von der Dominikanischen Republik ins benachbarte Haiti, sagte Levy. Israels Botschafter in der Dominikanischen Republik, Amos Radian, sei bereits im Katastrophengebiet eingetroffen. Er wolle die Ankunft der israelischen Helfer vorbereiten.
Am Donnerstagmorgen galten noch fünf Israelis in Haiti als vermisst. Eine Frau und ihr neunjähriger Sohn waren am Mittwoch bei guter Gesundheit aufgefunden worden. Eine weitere Israelin nahm Kontakt zu ihren Angehörigen auf. Dies meldet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“.
Nordamerikanische Juden sammeln Spenden
Auch die jüdischen Gemeinschaften in Nordamerika und der Dominikanischen Republik wollen den Erdbebenopfern helfen. Der „American Jewish World Service“ startete eine Kampagne, um Spenden zu sammeln.
Der Kanadische Jüdische Kongress wandte sich mit einem Brief an den haitianischen Repräsentanten in der Hauptstadt Ottawa. Darin bekundeten die Juden ihr tiefes Mitgefühl mit den Opfern und gaben bekannt, dass sie Fonds für die betroffenen Gebiete eingerichtet hätten. „Dies geschieht im Einklang mit dem traditionellen jüdischen Konzept ‚Tikkun Olam‘, was man mit ‚Reparatur der Welt‘ übersetzen kann“, heißt es laut der Zeitung „Ha´aretz“ in dem Schreiben. „Das ist normalerweise in einem metaphorischen Sinne gemeint, aber in diesem Fall wird es wörtlich sein, weil Haiti daran arbeitet, sich von diesem verheerenden Erdbeben zu erholen.“
Dominikanische Juden bereiten sich auf die Suche nach jüdischen Familien und israelischen Besuchern in dem Karibikstaat vor.
Das Erdbeben der Stärke 7,0 auf der Richterskala hatte Haiti am Dienstagnachmittag (Ortszeit) erschüttert. Das Epizentrum lag in einem Vorort der Hauptstadt Port-au-Prince. Die Zahl der Opfer ist noch nicht bekannt – es wird mit mehr als 100.000 Toten gerechnet. Haiti gehört zu den ärmsten Ländern der Welt.