„Direkt nach der islamischen Revolution (von 1979) charakterisierte Chomeini die USA als den Feind, der das iranische Volk geeint hatte“, teilte Karimi-Hakak mit. „Danach war der Irak der Feind, der das Volk einte. Ich bin sicher, dass die Anführer des Regimes jeden Tag für einen israelischen Angriff beten, der das Volk wieder um einen externen Feind einen wird.“
Der Iraner war vor einigen Jahren aus seinem Heimatland geflohen. Anlass waren Ermittlungen, weil er ein Shakespeare-Stück ohne Genehmigung aufgeführt habe. Er lehrt an verschiedenen Hochschulen in den USA. In nächster Zeit wird er Kurse an der Israelischen Akademie abhalten.
Bis Ende des Jahres werde eine Revolution ausbrechen und das iranische Regime stürzen, sagte Karimi-Hakak laut einem Bericht der Tageszeitung „Ma´ariv“. Die Tage der Regierung Ahmadinedschad seien gezählt.
„Die grüne Bewegung hat keinen ‚Regisseur'“, fügte der Iraner hinzu. „Die Aktivitäten sind auf mindestens zwei der drei Führer bezogen – Mussawi, Kaburi oder Chatami. So wird keiner von ihnen nach dem Sturz des Regimes zu zentralistisch.“ Der Westen solle der Reformbewegung nur indirekt helfen, wie durch die Einschränkung der Bewegungsfreiheit iranischer Führer oder das Einfrieren internationaler Bankkonten.
Die Massendemonstrationen für Präsident Ahmadinedschad und sein Regime seien nicht authentisch, sagte der Regisseur weiter. „Etwa 15 Prozent der iranischen Bürger sind echte Unterstützer des religiösen Regimes oder profitieren finanziell von der Herrschaft. Ein ähnlicher Anteil setzt sich aus Regierungsangestellten zusammen, die verpflichtet sind, zu diesen Demonstrationen zu kommen, sonst verlieren sie ihren Arbeitsplatz. Noch etwa 5 bis 10 Prozent sind Häftlinge, Drogenabhängige und Prostituierte, die einen Handel abgeschlossen haben und gegen eine Verringerung der Strafe zu den Demonstrationen kommen. So kann man Demonstrationen für Ahmadinedschad mit Zehntausenden Leuten bekommen.“