Das Schiff, die „Sala II“, war unter der Flagge Togos auf dem Weg von Griechenland nach Israel und hatte am Freitagabend bei stürmischem Wetter einen Notruf abgesendet. Zu dem Zeitpunkt befand es sich in internationalen Gewässern. Die UNIFIL entsandte eines ihrer Schiffe zur Unglücksstelle. Als dieses eintraf, war der Frachter jedoch bereits gesunken. Ein Besatzungsmitglied konnten die UNIFIL-Mitarbeiter retten.
Auch die israelische Armee schickte Hilfe. Mehrere Rettungshubschrauber und ein Schiff mit Tauchern trafen ein. Im Laufe des Wochenendes konnten trotz schlechter Wetterbedingungen fünf weitere Mitglieder der Mannschaft gerettet werden. Sie wurden ins Rambam-Krankenhaus nach Haifa gebracht und konnten bereits am Sonntag wieder entlassen werden. Am Sonntagabend wurde ein weiteres Besatzungsmitglied tot geborgen. Die Suche nach den fünf restlichen Seeleuten dauert derzeit noch an.
„Ich habe nicht geglaubt, dass ich bis zum nächsten Tag überleben werde. Es war schrecklich kalt und vier meiner Freunde erfroren vor meinen Augen“, erzählte Besatzungsmitglied Andrei Kras laut der Tageszeitung „Ha´aretz“. Der Mann hatte 18 Stunden im Wasser verbracht.
Schiff offenbar für Dieselschmuggel umgebaut
Die israelische Polizei vermutet, dass der Frachter Dieselkraftstoff nach Israel schmuggeln sollte und zu diesem Zweck umgebaut worden war. Er habe sich in schlechtem Zustand befunden. Die Behörden hegten seit mehreren Wochen den Verdacht, dass es sich um ein Schmuggelschiff handeln könnte. Die „Sala II“ sollte direkt nach ihrer Ankunft im Hafen von Haifa durchsucht und die Mannschaft befragt werden.
Bereits vor rund sechs Wochen hatten die Behörden im Hafen von Haifa ein Fischerboot entdeckt, welches geschmuggelten Dieselkraftstoff an Bord hatte. Die sechsköpfige Mannschaft war verhaftet worden. Die Polizei geht davon aus, dass der Diesel für illegale Tankstellen gedacht war. Hinter den verstärkten Schmuggelaktivitäten stünden die hohen Kraftstoffpreise, heißt es in dem Bericht.