Für das Gesetz hatten 40 Abgeordnete gestimmt, elf waren dagegen, drei hatten sich enthalten, meldet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Der Abstimmung war eine lange Debatte unter den Abgeordneten vorausgegangen. Um Kritiker zu überzeugen, hatte man sich schließlich auf einen Kompromiss geeinigt. Demnach soll es zunächst eine Versuchsperiode von zwei Jahren geben. In dieser Zeit können Israelis freiwillig ihre Daten abgeben. Drei Monate vor Ablauf der Probezeit wird die Zweckmäßigkeit der Datenbanken geprüft. Das Innenministerium kann dann entscheiden, ob die Versuchszeit um weitere zwei Jahre verlängert wird, oder aber, ob das Gesetz zur Pflichtabgabe der biometrischen Daten in Kraft tritt.
Das Gesetz sieht vor, dass dann von jedem Israeli vor der Erstellung neuer Identifikationsdokumente entsprechende Fotos sowie zwei Fingerabdrücke gespeichert werden. Die neuen Dokumente sollen einen Mikrochip enthalten, auf dem diese Daten ebenfalls gespeichert sind.
Um die Sicherheit zu erhöhen und die Daten vor Hackerangriffen zu schützen, sollen sie auf zwei getrennten Datenbanken bei verschiedenen Ministerien gespeichert werden. Eine soll die biometrischen Daten, die andere Name und Adresse der Personen enthalten. Verbunden werden sollen die Datensätze über einen Code.
Das Gesetz war vom ehemaligen Innenminister Meir Schitrit bereits während der Regierungszeit von Premierminister Ehud Olmert eingebracht worden. Schitrit versicherte seinen Kollegen, dass diese Datenbanken sicherer seien, als die des Mossad und des Inlandsgeheimdienstes Schabak. Der Zugang zu den Datenbanken werde nur ausgewählten Mitarbeitern genehmigt. Diese arbeiteten nirgendwo anders, würden speziellen Sicherheitsuntersuchungen unterzogen und regelmäßig durch Lügendetektoren geprüft.