Das „Al-Mesan-Zentrum“ fordere die Regierung in Gaza auf, „unverzüglich Schritte einzuleiten, um ihren Verpflichtungen gegenüber den palästinensischen Bürgern in Gaza nachzukommen. Die Tunnelkatastrophe muss ein Ende finden“, hieß es. Die Behörden „sind verantwortlich dafür, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Arbeiter und die gesamte Bevölkerung vor den Folgen der Mängel ihrer Bestimmungen zu schützen“. Denn die Tunnel seien eine „unvermeidbare Alternative für die Gesellschaft, um mit der israelischen Belagerung zurechtzukommen“.
Am Sonntag war der 23-jährige Mohammed Baraka an einem Stromschlag in einem der Tunnel gestorben. Der 35 Jahre alte Ahmed Salah Abdin erstickte. Zwischen den beiden Vorfällen gab es keine Verbindung.
Damit stieg laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“ die Zahl der Toten seit dem Sommer 2007 auf 120. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres waren es 59. Nicht mitgezählt wurden die sieben Palästinenser, die bei israelischen Luftangriffen auf die Schmuggeltunnel ums Leben kamen. Des Weiteren wurden 250 Verletzte gezählt.
Das Zentrum fügte hinzu, trotz seiner Besorgnis um die Sicherheit der Tunnelarbeiter blieben die Schmuggeltunnel illegal.
Israelischen und palästinensischen Angaben zufolge führen mehrere Hundert Schmuggeltunnel vom Gazastreifen ins benachbarte Ägypten. Durch sie werden unter anderem Waffen, verschiedene Luxusartikel, Lebensmittel, Benzin, aber auch Menschen und Tiere geschmuggelt. Israel und Ägypten hatten den Gazastreifen nach der gewaltsamen Machtübernahme durch die Hamas im Juni 2007 abgeriegelt.