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Somalische Rebellen drohen Israel

MOGADISCHU (inn) - Eine islamistische Gruppierung in Somalia hat gedroht, ihre "palästinensischen Brüder" im Kampf gegen Israel zu unterstützen. Die Rebellengruppe, "Al-Shabab", wird mit dem internationalen Terrornetzwerk "Al-Qaida" in Verbindung gebracht.

„Die Juden haben begonnen, Teile der heiligen Al-Aksa-Moschee zu zerstören, und sie töten routinemäßig unsere palästinensischen Brüder“, sagte der ranghohe Kommandeur Mukhtar Robow Abu Mansur in einer Freitagspredigt. „Deshalb sind wir verpflichtet, unsere palästinensischen Brüder zu verteidigen.“ Bislang ist „Al-Shabab“ nur auf somalischem Gebiet durch Gewalttaten in Erscheinung getreten, aber nicht im Ausland.

Laut dem Nachrichtensender CNN war es das erste Mal, dass die somalische Organisation eine derartige Drohung gegen Israel äußerte. Abu Mansur sprach nach den Gebeten am vergangenen Freitag in der südwestsomalischen Stadt Baidoa – diese Region wird von „Al-Shabab“ kontrolliert.

In der Hauptstadt Mogadischu kündigte der Kommandeur Abdifatah Aweys Abu Hamza an: „Wir werden unser Kämpfen in den Nahen Osten übertragen und ausweiten, damit wir die Al-Aksa-Moschee gegen die Israelis verteidigen können.“ Abu Hamza ist offenbar der Anführer einer neuen bewaffneten Gruppe namens „Al-Aksa-Mudschaheddin“. Diese hat es sich um Ziel gesetzt, Israel anzugreifen, berichtet der US-Sender.

„Kein Unterschied zu Al-Qaida bei Rhetorik“

Ein Vertreter der Internationalen Krisengruppe, Rashid Abdi, warnte davor, die Rebellengruppe zu unterschätzen. „Al-Shabab“ sei eine „tödliche Organisation und ein schrecklicher Feind“. Sie sei von einer nationalistischen Gruppierung zu einer Terrorvereinigung geworden, die eher mit „Al-Qaida“ vergleichbar sei. „Wenn man Rhetorik und Sprache betrachtet und auf die Webseiten schaut, wenn man ihre Prediger oder ihre Gelehrten sprechen hört, dann ist das überhaupt nicht zu unterscheiden von Al-Qaida-Führern.“

Der somalische Menschenrechtsexperte Hassan Shire Sheikh wies darauf hin, dass „Al-Shabab“ bösartiger geworden sei: „Die grauenvollsten und krassesten Menschenrechtsverletzungen kommen von ‚Al-Shabab‘. Sie haben auch Furcht eingeflößt. Sie schießen einfach, töten, verstümmeln und peitschen.“

Auch afrikanische Staaten erhielten am Freitag Drohungen. Dazu gehören Äthiopien, Dschibuti, Kenia, Eritrea, Ghana, Sudan und Uganda.

In einem Bericht vom April hatte das US-Außenministerium „Al-Shabab“ unter den Terrorgruppen aufgelistet. Sie wird unter anderem für Schussangriffe und Selbstmordanschläge in Somalia verantwortlich gemacht. Das ostafrikanische Land befindet sich im Chaos, seit 1991 Warlords den Diktator Mohamed Siad Barre stürzten und brutale interne Kämpfe entfachten. Seitdem hat Somalia keine funktionierende Regierung mehr gehabt.

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