„Die Sendung beleidigt palästinensische Frauen und Widerstandskämpfer“, wird Hakan Albayrak in der Tageszeitung „Jediot Aharanot“ zitiert. Frauen, die von israelischen Soldaten vergewaltigt und anschließend von Palästinensern erschossen werden, rückten das ganze Volk in ein schlechtes Licht. Die palästinensische Organisation „Volkskomitee gegen die Belagerung“ hatte ebenfalls die türkische Fernsehserie „Ayrilik“ kritisiert und dem Fernsehsender „TRT1“ den „Verrat am Widerstand“ vorgeworfen.
In einer Mitteilung auf der Internetseite „Turktimes.net“ verschaffte Albayrak seinem Ärger über die Serie Luft und forderte eine öffentliche Entschuldigung des Senders gegenüber den Zuschauern. Albayrak erklärte, dass er von seinem Amt zurücktrete. „Die ursprüngliche Absicht des Beitrages war es, über das türkische Terrorproblem zu berichten. Danach wurde der Fokus aber auf das Westjordanland und den Gazastreifen gerichtet“, so Albayrak. Er hoffe, dass die Verantwortlichen seine Entscheidung akzeptierten.
„Ein großer Imageschaden“
Albayrak fügt hinzu: „Am Anfang war ich stolz darauf, dass mein Name im Abspann der Sendung erscheint. Aber nachdem sich die Sache so entwickelt hat, wünsche ich mir, dass mein Name gestrichen wird.“ Albayrak entschuldigte sich offiziell: „Ich räume ein, dass ich nicht bis in das kleinste Details der Sendung involviert war. Ich bin sehr enttäuscht über die letzten Folgen, die das positive Bild der Palästinenser in der Türkei zerstört haben. Ich kann mich nur bei den Menschen entschuldigen, die wütend auf mich sind.“
Die Produzenten der Serie verzichteten darauf, die Äußerungen zu kommentieren. Der Fernsehkanal „TRT1“, der die Sendung ausstrahlte, wird in einer Stellungnahme wie folgt zitiert: „Wir werden uns nicht in interne Angelegenheiten von privaten Produktionsgesellschaften einmischen.“
Mitte Oktober hatte bereits der israelische Außenminister, Avigdor Lieberman, die Serie scharf verurteilt. Er sprach von Hetze gegen sein Land. Diese Serie dürfe selbst in einem Israel feindlich gesinntem Land nicht ausgestrahlt werden. Er zeigte sich vor allem enttäuscht darüber, dass die Türkei trotz ihrer diplomatischen Beziehungen zu Israel das Programm dulde.