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Aschkenasi: „Gutes Verhältnis zur Bundeswehr zeugt von Sieg über Hitler-Regime“

BERLIN (inn) - Israels Generalstabschef Gabi Aschkenasi hat die guten Beziehungen zur Bundeswehr gelobt. Sie seien ein Zeichen für den vollständigen Sieg über das NS-Regime von Adolf Hitler, sagte er am Montag bei einem Besuch der Gedenkstätte "Gleis 17" in Berlin-Grunewald. Begleitet wurde der Israeli vom Generalinspekteur der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan.

„Ich, Gabi Aschkenasi, der Sohn von Josef Aschkenasi, er ruhe in Frieden, einem Holocaust-Überlebenden aus Bulgarien, ich bin heute hier als der Kommandeur der jüdischen Verteidigungsstreitkraft – der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte -, und ich trage mit Stolz die Flagge des Staates Israel – des Staates der jüdischen Nation“, sagte der Generalstabschef. „Ich stehe hier, um zu versichern und zu versprechen: ‚Nie wieder‘.“ Vom Gleis 17 aus waren während der Nazizeit viele Juden in Vernichtungslager deportiert worden.

„Die Wehklagen unserer jüdischen Geschwister, die in Eisenbahnwaggons abgeführt, gedemütigt, geschlagen und getötet wurden, steigen von den schweigenden Stahlplatten auf, die auf diesem Bahnsteig ruhen“, so Aschkenasi. „In diesem Augenblick, und für immer, ist ihr widerhallender Schrei die Verfügung von Israels Verpflichtung, und der meinigen als gegenwärtiger Chef seiner Armee – unsere Verpflichtung, die schlimmsten Gräueltaten der Menschheitsgeschichte immer in Erinnerung zu behalten und niemals zu vergessen, unsere Verpflichtung, niemals die Drohungen derjenigen leicht zu nehmen, die uns schaden wollen, unsere Verpflichtung, unsere Sicherheit selbst zu gewährleisten und niemals einem anderen die Kontrolle über Israels Zukunft zu überlassen.“

„Rechtmäßiger Kampf gegen Terror als Ausrede für Antisemitismus“

Der Israeli fügte hinzu: „Selbst heute erklären Staatschefs öffentlich ihren Wunsch, den Staat Israel zu zerstören – sie lehnen das souveräne und nationale Recht der jüdischen Nation auf Existenz ab. Unser rechtmäßiger Kampf gegen die Terror-Organisationen, die die tägliche Routine unserer Bürger durchbrechen, ist als Ausrede von antisemitischen Verfechtern, Holocaust-Leugnern und andere feindlichen Quellen genutzt worden. Ihre Angriffe legitimieren die Gräueltaten, die gegen die Bürger Israels verübt wurden.“

Aschkenasi betonte: „Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte, der Schild der jüdischen Nation, sind nicht eine Armee, die Krieg befürwortet – sie sind vielmehr eine Armee der Verteidigung. Wir suchen nicht nach Kampf, aber dennoch, wenn uns Krieg aufgezwungen wird, werden wir alles Nötige tun, um es den israelischen Bürgern zu ermöglichen, sicher in ihren Häusern zu leben.“

Besuch an Schauplatz der Wannsee-Konferenz

Aschkenasi und Schneiderhan besuchten auch die Villa Wannsee, in der die NS-Führung 1942 die „Endlösung der Judenfrage“ konkretisiert hatte. „Es liegt eine tiefe und symbolische Bedeutung in dem gemeinsamen Besuch der israelischen und deutschen Generalstabschefs an dem Ort, an dem eine so unvorstellbare Entscheidung getroffen wurde“, sagte Aschkenasi. „Der Besuch drückt auch die starke und fruchtbare Beziehung zwischen der deutschen und der israelischen Armee aus. Unsere Beziehung steuert für beide Armeen operative Fähigkeiten bei, auf einer gegenseitigen Verpflichtung und einem starken Glauben, dass die beiden Seiten ein Recht haben, in ihren Ländern in Frieden zu leben. Diese Beziehung verkörpert die Totalität des Sieges über Hitlers Naziregime – das heutige Deutschland ist eine bedeutsame demokratische Macht, die fest gegenüber der Existenz und Sicherheit des Staates Israel verpflichtet ist.“

Auch Schneiderhan ging auf das gute Verhältnis zum israelischen Militär ein: „Die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern und vor allem zwischen dem deutschen Militär und den Israelischen Verteidigungsstreitkräften sind aus der einzigartigen Geschichte erwachsen. Sie drücken das deutsche Verständnis und die Verpflichtung gegenüber der Herausforderung aus, mit der wir konfrontiert sind. Dass der israelische und der deutsche Generalstabschef gemeinsam hier stehen, Schulter an Schulter, ist ein Zeugnis dafür. Die Verantwortung für den Holocaust ist Teil der Identität des heutigen Deutschland.“

An der Gedenkzeremonie am Gleis 17 nahmen auch Mitglieder der jüdischen Gemeinde Berlin teil. Ein Kantor betete. Außerdem wurde die israelische Nationalhymne „Hatikvah“ (Die Hoffnung) gesungen.

Der israelische Generalstabschef war am Morgen von der Ehrengarde der Bundeswehr mit vollen militärischen Ehren in Deutschland empfangen worden. Er sprach mit ranghohen Vertretern des Verteidigungsministeriums über die Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten.

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