Die Ägypter hatten Hamas und Fatah aufgefordert, ihre Unterschrift bis zum gestrigen Donnerstag unter das Abkommen zu setzen. Weitere palästinensische Gruppierungen sollten später folgen. Die Fatah unterzeichnete nach eigenen Angaben, obwohl sie der Hamas nicht über den Weg traue. Doch Versöhnung sei ihr wichtiger als diese Vorbehalte.
Am Donnerstag sagte der Hamas-Führer Ismail Radwan: „Die Hamas ist daran interessiert, den Dialog sowohl intern als auch mit anderen Fraktionen fortzuführen, um die beste Zeit und Atmosphäre für die Unterzeichnung eines Versöhnungsabkommens auszuwählen. Bald nach Abschluss der Beratungen wird die Hamas den Ägyptern ihre offizielle Meinung kundtun.“
Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“ fügte Radwan hinzu: „Die Anschuldigungen der Fatah über eine Verzögerungstaktik und eine Blockade der Hamas sind unwahr.“ Die Fatah sei die Gruppe, die gegenüber einer entflammten Situation blind sei, sagte er mit Bezug auf die innerpalästinensische Diskussion über den Goldstone-Bericht. Darin werden sowohl Israel als auch der Hamas Kriegsverbrechen während der Operation „Gegossenes Blei“ Anfang des Jahres im Gazastreifen vorgeworfen. Der Palästinenserpräsident und Fatah-Chef Mahmud Abbas hatte auf Druck der USA zunächst darauf verzichtet, vom UN-Menschenrechtsrat eine Debatte über den Report zu fordern. Später wies er seinen Gesandten in Genf an, eine entsprechende Sondersitzung zu beantragen.