Hunderte Israelis und Palästinenser hatten sich am Vormittag auf beiden Seiten des Eres-Grenzüberganges zum Gazastreifen versammelt. Noam Schalit übergab das Päckchen dort an Mitglieder der Hamas. Zahlreiche Palästinenser übergaben ihrerseits mehr als 100 Pakete an die Israelis. Diese sind für ihre in Israel inhaftierten Angehörigen anlässlich des Id-al-Fitr-Festes bestimmt, mit dem der Fastenmonat Ramadan an diesem Wochenende zu Ende geht.
Das Päckchen für Schalit enthält laut dessen Vater unter anderem süße Äpfel und Honig – beides wird traditionell zum jüdischen Neujahrsfest gegessen und soll die Hoffnung auf ein süßes neues Jahr ausdrücken -, eine Flasche Kiddusch-Wein, ein Geschenk, eine Hebräische Bibel (Tanach) sowie ein Psalmenbuch. Bevor das Päckchen am Eres-Grenzübergang eintraf, machte es Station an mehreren Orten in Israel, unter anderem auch an der Klagemauer.
Bereits am Mittwoch hatten sich zahlreiche Menschen auf beiden Seiten der Grenze versammelt und für die Freilassung ihrer Angehörigen demonstriert. „Gilad ist so nahe hier, und doch so fern. Er ist 1.200 Tage und Nächte weg von seiner Familie, seinen Freunden und dem Staat Israel“, sagte Noam Schalit während der Kundgebung am Grenzübergang Nahal Os.
Gilad Schalit war am 25. Juni 2006 von palästinensischen Terroristen auf israelischem Territorium entführt und in den Gazastreifen verschleppt worden. Die israelische Regierung bemüht sich seitdem um die Freilassung des heute 23 Jahre alten Soldaten. Besuche des Roten Kreuzes und medizinische Versorgung werden Schalit von seinen Entführern bislang verwehrt.