Wie der israelische Rundfunk am Mittwochmorgen laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ meldete, hatte die Frau den Mann in den USA getroffen. Nach der Hochzeit lebte sie in dessen Haus bei Tulkarm. Dort wohnte auch die erste Frau des Palästinensers mit ihren vier Kindern. Laut dem Bericht schlug der Mann die Amerikanerin und verbot ihr, das Haus zu verlassen. Er drohte ihr damit, dass sie ihren Sohn niemals wieder sehen werde, falls sie ihn verlassen sollte. Außerdem machte er ihr damit Angst, dass sie der israelische Inlandsgeheimdienst Schabak festnehmen werde, falls sie doch das Haus verlassen sollte.
Die Eltern der Frau hatten sich zunächst erfolglos bei der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) um eine Befreiung ihrer Tochter bemüht. Danach setzten sie sich mit einem jüdischen US-Amerikaner in Verbindung, der in der israelischen Armee gedient hatte. Dieser kontaktierte Freunde in Israel. Gemeinsam planten sie über mehrere Wochen eine Befreiungsaktion, sammelten Informationen über das Alltagsverhalten der Familie und befreiten schließlich am vergangenen Montag die Frau und ihren Sohn.
Die beiden wurden in das US-Konsulat nach Jerusalem gebracht und flogen am Dienstag in die USA.
Einer der an der Aktion beteiligten Israelis gab gegenüber dem Rundfunk an, dass die israelische Armee nichts von der Befreiung wusste. Allerdings sei das US-Konsulat über jeden Schritt der Mission informiert worden. „Die Befreiungsaktion wurde in ähnlicher Weise geplant, wie Operationen, die während meiner Militärzeit ausgeführt wurden, auf eine Art, die sicherstellte, dass kein Leben in Gefahr war“, erzählte der Israeli.
