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Hamas: „Abbas hat Einigung im Fall Schalit verhindert“

GAZA (inn) - Palästinenserpräsident Mahmud Abbas soll angeblich persönlich einen Gefangenenaustausch zwischen der Hamas und Israel im vergangenen Juni verhindert haben. Das gab der Hamas-Sprecher Muschir al-Masri am Samstag bekannt.

Demnach hätten Vertreter der Hamas und Israels kurz vor dem Abschluss eines Abkommens gestanden, welches die Freilassung des von Palästinensern entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit zur Folge gehabt hätte. „Aber Abbas hat persönlich eingegriffen, um diesen Gefangenenaustausch zu verhindern, denn er war gegen die Freilassung von Hamas-Vertretern aus den israelischen Gefängnissen“, sagte Al-Masri laut einem Bericht der Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Al-Masri zufolge befürchtet Abbas, dass die Freilassung der Hamas-Mitglieder seine Autorität untergraben könnte. Außerdem sei Abbas darüber besorgt, dass dann die Debatte über die Legitimität seiner Präsidentschaft erneut aufflammen könnte, da seine Amtszeit zu Beginn dieses Jahres abgelaufen sei.

Das Abkommen mit den Israelis sei mit Hilfe ägyptischer Vermittler zustande gekommen. Details nannte Al-Masri jedoch nicht. Die israelische Regierung äußerte sich bislang nicht zu dem Bericht. Ein nicht namentlich genannter Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) in Ramallah wies die Anschuldigungen jedoch zurück. Er betonte, dass Abbas weiterhin bemüht sei, die Freilassung aller in Israel inhaftierten Palästinenser zu erreichen.

Laut der „Jerusalem Post“ hatten in der Vergangenheit immer wieder Vertreter der PA im Westjordanland Befürchtungen geäußert, dass eine Freilassung von Hamas-Mitgliedern aus israelischen Gefängnissen das Ansehen der radikal-islamischen Gruppe in der Bevölkerung stärken würde. Die PA-Vertreter hatten Israel daher aufgefordert, hochrangige Fatahführer wie Marwan Barghuti als „Geste des guten Willens“ zu entlassen.

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