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Erste Fatah-Generalversammlung seit 20 Jahren

BETHLEHEM (inn) - Erstmals seit 20 Jahren hält die Fatah wieder einen Parteitag ab. Mehr als 2.000 Mitglieder aus den Palästinensergebieten und dem Ausland kamen dafür am Dienstag in Bethlehem zusammen. Unter anderem sollen ein neues Programm beschlossen und die Führung neu gewählt werden.

Eröffnet wurde die Generalversammlung vom früheren palästinensischen Premier Ahmed Qrea. Er gedachte in seiner Rede der palästinensischen „Märtyrer“ und des verstorbenen Palästinenserführers Jasser Arafat. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas begrüßte alle Delegierten in „Bethlehem, der Stadt, in der Jesus geboren wurde, und die Jerusalem am nächsten liegt“.

Auf dem Parteitag sollen das 21-köpfige Zentralkomitee sowie der 120 Mitglieder umfassende Revolutionsrat neu gewählt werden. Auch ein neues Parteiprogramm soll verabschiedet werden. Bislang sah das Programm den bewaffneten Kampf als legitimes Mittel, um „Palästina zu befreien“. Nun wurde angeregt, den „bewaffneten Kampf“ durch „Widerstand“ zu ersetzen und festzuhalten, dass die Partei den Friedensprozess mit Israel unterstütze.

Ein weiteres Thema ist der Konflikt mit der Hamas. Zahlreiche Fatah-Mitglieder hatten nach dem Wahlsieg der Hamas im Jahr 2006 weitreichende Änderungen innerhalb der Fatah verlangt.

Hamas lässt Fatah-Vertreter nicht zur Konferenz

Der andauernde Bruderstreit wirkt sich auch auf den Parteitag aus: Die Hamas-Regierung im Gazastreifen hatte etwa 400 Fatah-Mitgliedern die Ausreise aus dem Palästinensergebiet verweigert. Damit diese an der Konferenz in Bethlehem teilnehmen könnten, forderte sie die Freilassung von rund 900 Hamas-Anhängern, die im Westjordanland inhaftiert sind. Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) hatte dies jedoch abgelehnt.

Wie die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“ meldet, war es trotz des Ausreiseverbotes einigen Fatah-Mitgliedern gelungen, den Gazastreifen zu verlassen. Die Hamas kündigte unterdessen an, die Männer bei ihrer Rückkehr zu verhaften.

An der Konferenz nehmen auch mehrere islamische Geistliche, katholische Priester sowie ein Vertreter der Griechisch-orthodoxen Kirche teil.

Die bislang letzte Generalversammlung der 1959 gegründeten Fatah fand 1989 in Tunis statt.

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