Die Studiengebühren werden von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) getragen. Das teilte der stellvertretende Minister für Häftlingsangelegenheiten, Siad Abu-Ajin, laut der Tageszeitung „Jediot Aharonot“ mit. Die Maßnahme soll dafür sorgen, dass die Gefangenen nach ihrer Entlassung „dem palästinensischen Volk dienen können“.
Palästinensische Häftlinge in Israel haben zahlreiche Vorrechte. Unter anderem stehen ihnen den ganzen Tag lang warmes Wasser, ein Ventilator, ein Radio, ein Walkman sowie ein Fernseher mit zahlreichen arabischen Kanälen zur Verfügung. Die Gefangenen sind berechtigt, sich Bücher aus der Bibliothek auszuleihen.
Außerdem dürfen sie vier Briefe pro Monat verschicken sowie eine unbegrenzte Anzahl an Briefen empfangen. Laut dem Bericht dürfen sie alle zwei Wochen Besuch aus der Familie erhalten. Regelmäßige medizinische Untersuchungen, zahnärztliche Kontrollen eingeschlossen, werden ebenfalls durchgeführt.
Im Gegensatz dazu erteilte die Hamas dem von Palästinensern vor mehr als drei Jahren in den Gazastreifen verschleppten israelischen Soldaten Gilad Schalit keinerlei Rechte. Bislang durfte er keinen Besuch empfangen. Die einzigen Lebenszeichen waren zwei Briefe von Gilad an seine Familie und eine am ersten Jahrestag der Entführung veröffentlichte Tonaufnahme.
Im März hatte die israelische Regierung daher ein Komitee beauftragt, welches sich mit der Kürzung der Ansprüche palästinensischer Häftlinge befassen soll. Dieses hat bereits entsprechende Vorschläge vorgelegt. Das Kabinett hat jedoch noch nicht darüber entschieden.
