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Nach spektakulärem Diebstahl: Seltene Uhren wieder im Museum

JERUSALEM (inn) - Dutzende unbezahlbarer Uhren werden seit Montag wieder in einem Museum in Jerusalem ausgestellt. Darunter ist auch eine für die französische Königin Marie Antoinette angefertigte Taschenuhr. Die Ausstellung wurde mehr als ein Vierteljahrhundert nach einem der berühmtesten und waghalsigsten Diebstähle des Landes eröffnet.

Bei dem Raub 1983 waren 106 Uhren im Wert von mehreren Millionen Dollar aus dem „L.A. Mayer Museum für Islamische Kunst“ geraubt worden. Der Fall beschäftigte die Polizei somit seit mehr als 25 Jahren. Im vergangenen Herbst konnte die israelische Polizei den Fall lösen und Naaman Diller, einen notorischen Dieb, als Täter identifizieren. Diller war nach dem Raub nach Europa geflohen und 2004 in den USA gestorben.

Bis auf zehn Ausstellungsstücke, so die Kunstdirektorin Rachel Hasson in der Zeitung „Ha´aretz“, seien alle Gegenstände wieder im Besitz des Museums. Diese wurden am Montag in beleuchteten Glasvitrinen der Öffentlichkeit präsentiert. Die Ausstellung beinhaltet auch die Uhr des berühmten französischen Uhrmachers Abraham-Louis Breguet für die französische Königin Marie Antoinette. Hasson bezeichnete die Gold- und Edelmetalluhr als die „Mona Lisa“ der Uhrenwelt und „die berühmteste je angefertigte Uhr“. Ihr Wert wird auf über 30 Millionen Dollar geschätzt.

Uhren gehörten Vater des Museumsgründers

Ebenso wiedergefunden und ausgestellt wurde eine Breguet-Uhr aus dem Jahre 1819 bekannt unter dem Namen „Sympathiques“ und eine Uhr in Pistolenform aus derselben Periode: Die Ausstellung öffnete unter strikten Sicherheitsvorkehrungen: Bewaffnete Männer standen an den beiden Eingängen des Museumsgewölbes. Die Uhren haben zwar keinen direkten Bezug zur islamischen Kultur, aber sie werden dort ausgestellt, weil sie ursprünglich dem Vater des Museumsgründers gehörten.

In der Nacht des 15.April 1983 hatte Diller ein Brecheisen genutzt um die Gitter eines Museumsfensters zu knacken, so die Polizei. Er hatte sich in einem parkenden LKW versteckt, in das Gebäude war er mit einer Strickleiter eingedrungen. Der hagere Dieb konnte das Museum wieder verlassen, ehe irgendjemand Notiz von ihm genommen hatte.

Weltweite Ermittlungen bis vor zwei Jahren erfolglos

Die folgenden Ermittlungen führten in den internationalen Kunst- und Antiquitätenhandel. Die Detektive hatten bis zu einem Durchbruch bei den Ermittlungen vor zwei Jahren keine Anhaltspunkte für den Täter. Dazu kam es erst, als Museumsmitarbeiter die Polizei informierten, dass sie einer anonymen Amerikanerin 40.000 Dollar gezahlt hatten, um einen Teil der Gegenstände zurückzubekommen.

Die Spur führte zu Diller, der die wahre Geschichte seiner Frau auf dem Sterbebett erzählt hatte. Als die israelische Polizei und die amerikanische Justiz Dillers Frau in Los Angeles aufsuchten, fanden sie noch mehrere der gestohlenen Uhren. Die übrigen Gegenstände wurden später in mehreren Verstecken in Israel und weltweit aufgespürt.

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