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Netanjahu will Westjordanland nicht „judenrein“

JERUSALEM (inn) - Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat beim Besuch des deutschen Außenministers Frank Walter Steinmeier Anfang der Woche ein Wort benutzt, das in besonderer Weise mit dem Regime der Nazis assoziiert wird. Das Westjordanland dürfe nicht "judenrein" werden, sagte Netanjahu laut einem Bericht der israelischen Tageszeitung "Jerusalem Post".

Gegenüber Steinmeier, der am Montag in Israel war, wies Netanjahu die palästinensische Forderung nach Aufgabe der israelischen Siedlungen im Westjordanland zurück. „Judäa und Samaria dürfen nicht judenrein sein“, sagte der israelische Regierungschef.

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur „Reuters“ antwortete ein Vertrauter des Premiers auf die Frage, wie Steinmeier darauf reagierte: „Was hätte er tun können? Er nickte bloß.“

Der Begriff „judenrein“ wurde von den Nationalsozialisten im so genannten Dritten Reich benutzt, um eine Region zu bezeichnen, aus der alle Juden vertrieben oder in der alle umgebracht worden waren. Erstmals tauchte der Begriff Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland auf.

Salman Schoval, ehemaliger Botschafter in Washington und langjähriges Likud-Mitglied, lehnte das Wort im Zusammenhang mit Palästinensern ab. „Ich mag es nicht, wenn Bezeichnungen der Nazis auf andere Bereiche übertragen werden, auch, wenn es um unsere Feinde geht.“ Ein israelischer Diplomat vermutete laut Reuters, Netanjahu habe ein solches Wort benutzt, um Falken innerhalb seiner Koalition zu besänftigen, weil er der Gründung eines palästinensischen Staates grundsätzlich zugestimmt hatte.

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