Die Erwartungen in Israel waren gestiegen, nachdem die Mannschaft aus den ersten vier Partien acht Punkte geholt hatte. Nach dem 1:1 am Samstag in Tel Aviv gegen die Griechen und der gestrigen Niederlage ist die Qualifikation allerdings in weite Ferne gerückt. Bei noch vier verbleibenden Spielen liegt Israel (9) bereits vier Punkte hinter der Schweiz (13) und Griechenland (13). Die Eidgenossen besiegten Moldawien mit 2:0, durch den lettischen Sieg (10) gegen Luxemburg (2:0) sind die Israelis sogar auf den vierten Platz zurückgefallen. Israel muss in den restlichen Spielen noch zu Hause gegen Lettland, Luxemburg und Moldawien antreten, bevor es am letzten Spieltag zum Aufeinandertreffen mit den Eidgenossen kommt.
Gegen Griechenland fehlte Israel der verletzte Yossi Benayoun. Trotzdem begannen die Gäste couragiert, die Schützlinge von Dror Kashtan versäumten es aber, sich zwingende Torchancen zu erarbeiten. In der 11. Minute hatte die israelische Verteidigung Glück: Nach einem Freistoß von Giorgos Karagounis bekam sie den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Verteidiger Sotirios Kyrgiakos vergab aber freistehend aus kurzer Distanz. Die Griechen waren in der Folge wenig druckvoll und tauchten im Gegensatz zu Israel selten vor dem gegnerischen Tor auf. Nur bei Standardsituationen hatten die Gäste immer wieder Probleme. Nach einer Ecke in der 32. Minute konnte Dimitris Salpigidis den Ball aufnehmen und unhaltbar verwandeln.
„Es ist für uns erst vorbei, wenn rechnerisch nichts mehr möglich ist“
Nach dem Ausgleich in der 59. Minute durch Omer Golan sahen die Gäste, gegen die geschockten Griechen, wie das bessere Team aus. Ein Lapsus von Biram Kiyals führte allerdings den griechischen Sieg herbei. Der Mittelfeldspieler von Maccabi Haifa brachte Griechenlands Karagounis mit einem unnötigen Foul zu Fall und Georgios Samaras verwandelte den fälligen Foulelfmeter. Danach war der griechische Sieg zu keinem Zeitpunkt mehr in Gefahr. Nach Lage der Dinge muss Israel weitere vier Jahre warten, um nach 1970 wieder auf die Weltmeisterschaftsbühne zurückzukehren.
„Es ist für uns erst vorbei, wenn rechnerisch nichts mehr möglich ist“, äußerte Nationaltrainer Dror Kashtan gegenüber der „Jerusalem Post“ noch Hoffnung auf ein Weiterkommen: „Wir haben noch vier Spiele vor uns und es kann noch einige Überraschungen in dieser Gruppe geben.“ Trotz der Niederlage war er mit der Darbietung seiner Mannschaft zufrieden: „Wir haben das Spiel kontrolliert. Über das Ergebnis bin ich enttäuscht, mit dem Auftreten meiner Spieler kann ich zufrieden sein.“
Das nächste Qualifikationsspiel findet am 5. September statt. Dann trifft Israel auf Lettland.
