Das linksgerichtete „Kasseler Friedensforum“ hatte die pro-palästinensische Demonstration organisiert. Die Teilnehmer beschimpften die Standbetreuer als „Kindermörder“ und „Terroristen“. Zudem riefen sie „Tod für Israel“ und „Juden raus“. Schließlich griffen sie den Stand an. Dort gab es Poster mit Sprüchen wie „Auch Israel will Frieden“. Die Angreifer wurden mit Sprechchören angeheizt.
Ein Mitarbeiter des israelischen Standes sagte: „Wir wurden von 50 bis 100 Demonstranten regelrecht eingekesselt. Die Fahnen wurden zertrampelt, unsere Poster zerrissen und sie haben uns mit den Latten ihrer Transparente auf die Köpfe geschlagen.“ Die Polizei, die nur mit wenigen Kräften präsent war, hatte Mühe, die Lage zu beruhigen und den Zug weiterzuleiten.
Nach dem Zwischenfall versammelten sich mehrere hundert Teilnehmer der Demonstration vor dem Rathaus der nordhessischen Stadt, um gegen den israelischen Armee-Einsatz gegen die Terror-Infrastruktur im Gazastreifen zu protestieren. Ordner verhinderten mit Mühe, dass Flaggen verbrannt wurden. Die Demonstranten hatten Fahnen der Palästinenser, der radikal-islamischen Hisbollah, der Türkei oder auch der Linkspartei bei sich. Auch trugen viele Babypuppen, die in blutrot getränkte Tücher gewickelt waren.
Laut dem HR-Bericht warf der Vorsitzende der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft, Raif Hussein, Israel vor, das „Volk zu terrorisieren mit den Kriegsverbrechen ihrer verbrecherischen Armee“. Er sprach auch von einem „Völkermord“. Als die Demonstration aufgelöst wurde, gab es erneut Angriffe gegen den pro-israelischen Stand. Die Polizei setzte jedoch Hunde ein, um weitere direkte Kontakte zu verhindern.
Erneut Zwischenfall in Duisburg
Demonstrationen gegen die Militäroperation im Gazastreifen gab es unter anderem auch in Berlin, Frankfurt am Main und Duisburg. Dort fand auch eine pro-israelische Kundgebung statt. Teilnehmer der pro-palästinensischen Demonstration warfen Feuerwerkskörper auf Gegendemonstranten, die Israelflaggen schwenkten. Daraufhin wurde die Protestaktion gegen den Einsatz in Gaza auf Wunsch der Veranstalter abgebrochen. Eine Woche zuvor hatte die Polizei während eines pro-palästinensischen Marsches durch die Stadt zwei Israelfahnen in einer Wohnung abhängen lassen, weil sie Ausschreitungen der muslimischen Teilnehmer befürchtete.
In Hamburg bekundeten mehrere hundert Menschen Solidarität mit Israel.