„Hamas, die sich dafür entschieden hat, die Waffenruhe zu brechen und den Raketenbeschuss auf Israel wieder aufzunehmen, trägt eine hohe Verantwortung für das Leiden der Palästinenser in Gaza“, sagte Sarkozy in einem Interview der libanesischen Tageszeitungen „An-Nahar“, „As-Safir“ und „L’Orient le Jour“.
Israel forderte er auf, die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen zu bewilligen. Dies sei „absolut lebenswichtig“.
Das französische Außenministerium hatte am Samstag eine Erklärung veröffentlicht, in der Israel für den Einmarsch in den Gazastreifen und die Hamas für den andauernden Beschuss Israels verurteilt wurden.
Sarkozy hatte am 31. Dezember 2008 den EU-Ratsvorsitz an Tschechien abgegeben. Dennoch will er weiter zwischen den zerstrittenen Parteien im Nahen Osten vermitteln. Am heutigen Montag ist er zu einer Friedensmission in die Region aufgebrochen. Geplant sind Gespräche mit Politikern in Israel, dem Westjordanland, Ägypten, Syrien und im Libanon.
„Pro-Israel-Kundgebung“
Unterdessen haben am Sonntag in Paris auf einer Demonstration mehr als 12.000 Menschen ihre Solidarität mit Israel bekundet. „Israel kämpft für seine Freiheit und für das Überleben seiner Menschen. Da gibt es nicht das Bestreben, ein anderes Volk zu zerstören“, sagte Frankreichs Oberrabbiner Gilles Bernheim vor den Demonstranten.
Zuvor hatten am Samstag mehr als 20.000 Menschen in Paris ihre Solidarität mit den Palästinensern bekundet. Sie hatten mehrere israelische Flaggen verbrannt, Autos beschädigt und die Fensterscheiben von Geschäften zerschlagen.
Im New Yorker Stadtteil Harlem veranstaltete Pastor Carlton Brown von der „Bethel Gospel Assembly“ in seiner Gemeinde am Sonntag einen Gebetsgottesdienst für Israel. Mehr als 1.000 Menschen nahmen daran teil. Eingeladen war auch der israelische Generalkonsul in New York, Asaf Schariv. Er las während der Veranstaltung aus einem Kinderbuch, welches der in den Gazastreifen entführte israelische Soldat Gilad Schalit geschrieben hat.