Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, wurden die Wahllokale um 10 Uhr Ortszeit geöffnet und sollten um 21.30 Uhr schließen. Doch schon bald traten an verschiedenen Orten im ganzen Land technische Pannen auf. Die traditionellen Wahlzettel waren durch ein elektronisches Touch-Screen-System ersetzt worden. Von den 275 Lokalen konnten zehn wegen der Probleme erst mit Verspätung öffnen.
Die Abstimmung soll nun am kommenden Donnerstag stattfinden. Für die Arbeitspartei (Avoda) sind 60.000 Menschen wahlberechtigt.
Negative Prognosen
Im Vorfeld der Wahlen hatten Meinungsumfragen der Partei vorausgesagt, sie werde die Hälfte ihrer Abgeordneten in der Knesset verlieren. Wer also eine echte Chance auf den Einzug ins Parlament haben möchte, sollte auf einem der ersten zehn Plätze auf der Kandidatenliste erscheinen. Dies führte zu einem harten Kampf um Stimmen innerhalb der Avoda. Vor allem der zweite Platz ist begehrt, denn sollte Ehud Barak seinen Parteivorsitz abgeben, könnte der Inhaber dieses Listenplatzes das Amt übernehmen.
Besonders spät trat Infrastrukturminister Benjamin („Fuad“) Ben-Elieser in den Wahlkampf ein: Er begann erst am Donnerstag, um Wählerstimmen zu werben. Wirkliche Chancen werden ihm nicht eingeräumt. Dennoch habe er seinen Sinn für Humor nicht verloren, schreibt die Zeitung „Jediot Aharonot“. Seine Leute bemühten sich für ihn um einen Eintrag im „Guinness Buch der Rekorde“ – für den mit drei Tagen kürzesten politischen Wahlkampf der Welt.
