„Wir haben uns geweigert, die bezahlte Anzeige zu drucken, denn die Quelle, die Verhandlungsabteilung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), hat sich geweigert, die israelische Flagge zu entfernen“, zitiert die französische Nachrichtenagentur AFP einen hochrangigen Redakteur der Tageszeitung.
Die Anzeige sei auch zurückgewiesen worden, weil sie die Idee anpreist, dass Israel die Friedensinitiative akzeptiert, obwohl israelische Vertreter die Initiative abgelehnt haben, heißt es weiter.
Der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat wies die Aussagen unterdessen zurück. Niemand habe die PLO kontaktiert und um die Entfernung der israelischen Flagge gebeten.
Die Palästinensische Autonomiebehörde hatte am vergangenen Donnerstag in drei israelischen Tageszeitungen erstmals die Anzeige geschaltet und auf Hebräisch die saudische Friedensinitiative vorgestellt. Die Annonce soll auch in arabischen, europäischen und US-amerikanischen Zeitungen erscheinen. Auf ihr sind die Flaggen Israels und der arabischen und muslimischen Staaten zu sehen, welche die saudische Initiative anerkannt haben.
Die Saudische Initiative
Die arabische (oder saudische) Friedensinitiative wurde im Jahr 2002 vom saudischen Kronprinzen Abdullah vorgeschlagen. Der Plan sieht unter anderem vor, dass sich Israel zunächst bis auf die Grenzen vor dem Sechs-Tage-Krieg 1967 zurückzieht. Zudem fordert er einen Palästinenserstaat und eine gerechte Lösung für die palästinensischen Flüchtlinge. Im Gegenzug sollen arabische Staaten Israel in vollem Umfang diplomatisch anerkennen und die Sicherheit des Landes garantieren. Zudem sollen die Handelsbeziehungen zwischen Israel und arabischen Nachbarländern wieder aufgenommen werden. Im Jahr 2007 hat die Arabische Liga den Friedensplan angenommen.