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Medien gegen Gaza-Sperre für Journalisten

JERUSALEM (inn) - Vertreter der weltgrößten Medienhäuser haben am Mittwoch gegen den Beschluss des Premierministers Ehud Olmert protestiert, keine Journalisten mehr in den Gazastreifen zu lassen. In einem Brief forderten sie den Zutritt in das von der Hamas kontrollierte Gebiet.

„Wir sind zutiefst beunruhigt über die anhaltende und beispiellose Zutrittsverweigerung der internationalen Medien in den Gazastreifen“, heißt es in dem Brief, den die Medienvertreter an Olmert schrieben. Unterzeichner des Schreibens seien unter anderen der Chef und Präsident der Nachrichtenagentur Associated Press (AP), Tom Curley, Chefredakteur der New York Times, Bill Keller, und andere hochrangige Medienvertreter aus Amerika, Frankreich, Kanada und Deutschland, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. „Wir würden es begrüßen, wenn internationalen Journalisten zugesichert werden würde, dass der Zugang zum Gazastreifen im Sinne der langjährigen Pressefreiheit in Israel wieder hergestellt wird.“

Der Sprecher des scheidenden Premierministers, Mark Regev, bestätigt, dass Olmert den Brief erhalten habe. „Es gibt keine Politik, die Journalisten daran hindert, in den Gazastreifen zu gehen. In der Minute, in der die Situation wieder eine normal funktionierende Grenzüberschreitung zulässt, dürfen Journalisten und alle anderen, denen dies verweigert wurde, wieder in den Gazastreifen.“

Angst um Sicherheit Israels

Israel habe israelische Journalisten lange Zeit daran gehindert, in den Gazastreifen zu gehen. Grund dafür seien Ängste um die Sicherheit des eigenen Landes gewesen, heißt es in der „Jerusalem Post“. Ausländischen Journalisten aber sei der Zutritt erlaubt gewesen, selbst in krisenreichen Zeiten. In den vergangenen zwei Wochen jedoch beschränkte sich die Berichterstattung aus dem Gazastreifen auf lokale palästinensische Journalisten und wenige ausländische Journalisten, die vor dem Beschluss Olmerts eingereist waren.

Schlomo Dror, Sprecher des israelischen Verteidigungsministeriums, sagte, dass Journalisten wieder in den Gazastreifen könnten, sobald die Terroristen die Angriffe auf Israel stoppten. Er fügte hinzu, dass er aber generell mit der internationalen Berichterstattung unzufrieden sei, da dort hauptsächlich „das Leid der Palästinenser“ dargestellt werde und dabei unklar bleibe, in welchem Maß Israel dafür verantwortlich sei. „Wo Gaza genannt wird, ist unser Image immer schlecht. Wenn Journalisten in den Gazastreifen gehen, arbeiten sie gegen uns. Gehen sie nicht hin, arbeiten sie auch gegen uns.“

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