„Grossmans Werk zeichnet sich durch eine erfindungsreiche und literarisch faszinierende Art aus, indem es von den menschlichen Leidenschaften, Traumata und Ängsten unserer Zeit erzählt“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Wie kein anderer seiner Generation habe er immer wieder neu über den Zusammenhang von Literatur und Politik nachgedacht. In „Die Kraft zur Korrektur“ plädiere er für eine Literatur, die auch unter der Bedingung des Krieges ein Refugium der Freiheit bleiben müsse. Hervorgehoben wurde auch sein nicht nachlassendes Drängen, den Dialog zwischen Israelis und Palästinensern nicht aufzugeben. Das meldet der „Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern e. V.“, der den Preis gemeinsam mit der Landeshauptstadt München seit 1980 verleiht.
Die Preisverleihung findet am 24. November in München statt.
David Grossman wurde 1954 in Jerusalem geboren. Er gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern der israelischen Gegenwartsliteratur und gilt als linksgerichteter Friedensaktivist. Bedeutende Werke sind unter anderem „Stichwort: Liebe“, „Der geteilte Israeli“, „Löwenhonig. Der Mythos von Samson“ und das mehrfach ausgezeichnete Jugendbuch „Wohin du mich führst“.
Mit dem „Geschwister-Scholl-Preis“ wird jährlich ein Buch jüngeren Datums ausgezeichnet, das von geistiger Unabhängigkeit zeugt und geeignet ist, bürgerliche Freiheit, moralischen, intellektuellen und ästhetischen Mut zu fördern und dem gegenwärtigen Verantwortungsbewusstsein wichtige Impulse zu geben, heißt es auf der Internetseite www.geschwister-scholl-preis.de.