Die vier Palästinenser stammten aus der Gegend von Hebron im Westjordanland. Ihnen war es gelungen, verschiedene Sicherheitsmaßnahmen zu überwinden – unter anderem einen Zaun. Live gefilmt von einer Sicherheitskamera, deren Bilder im Kontrollraum übertragen wurden, begaben sie sich in die Luftwaffenbasis. Ohne Verdacht zu erregen, hielten sich die Eindringlinge rund eine Stunde auf dem Gelände auf und passierten dabei mehrere Soldaten und Offiziere. Während des Aufenthaltes hatten die Männer Zugang zu Kampfjets, Frachtflugzeugen, Bomben und hochmodernen Waffen.
Erst als die vier einen Leiter ansprachen, der eines der Bauprojekte überwachte, und ihn nach Arbeit fragten, fiel auf, dass die Männer keine Zutrittsgenehmigung hatten. Nach internen Untersuchungen wurden die Palästinenser an die Polizei übergeben.
Die Armee sprach von einem Besorgnis erregenden Vorfall. In der Vergangenheit habe es nachts gelegentlich Versuche gegeben, in die Basis einzudringen. „Aber das war nicht nachts, sondern am hellen Tag. Das darf in einer Basis wie Nevatim nicht passieren“, zitiert die Tageszeitung „Ha´aretz“ einen Vertreter des Militärs. Der Vorfall solle in aller Tiefe untersucht werden, man werde daraus lernen, um Ähnliches in Zukunft zu vermeiden, hieß es aus Militärkreisen.
Nevatim gehört zu den größten Luftwaffenstützpunkten des Landes und wird derzeit weiter vergrößert. Vor kurzem wurde das Transport-Geschwader der Luftwaffe vom Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv nach Nevatim verlegt. Zudem soll hier mit vier Kilometern die längste Start- und Landebahn des Nahen Ostens gebaut werden.